Internationale Atomenergie-Organisation
Organisation
Die Internationale Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency - IAEA) ist eine wissenschaftlich-technische Organisation der Vereinten Nationen und dient der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kernenergie. Die IAEA wurde am 29. Juli 1957 gegründet und hat ihren Verwaltungssitz in der Wiener UNO-City, das kerntechnische Untersuchungslabor befindet sich im etwa 30 km von Wien entfernten Seibersdorf. Die IAEA setzt sich aus der Generalkonferenz, dem Gouverneursrat und dem Sekretariat zusammen. Derzeitiger Generaldirektor ist Mohammed el-Baradei. 2004 verfügte die Organisation über etwa 2200 Mitarbeiter (davon etwa 350 Inspektoren) und ein Budget von 269 Millionen Dollar.
Atomwaffensperrvertrag
Unter anderem ist die IAEA seit März 1970 auch zuständig für die Überwachung des Atomwaffensperrvertrages. Neben der Entsendung von Inspektoren, die weltweit etwa 2500 Überprüfungen vor Ort anstellen, bedient sich die IAEA mittlerweile auch der Satellitenüberwachung und ähnlicher Mittel, um die Einhaltung des Sperrvertrags zu kontrollieren. Ins internationale Interesse rückte sie 1991 nach Beendigung des zweiten Golfkriegs, als sie im Irak erstmals auch Untersuchungen außerhalb der vertraglichen Selbstverpflichtung eines Unterzeichnerstaates anstellen durfte und dabei ein geheimes Atomwaffenprogramm enthüllte.
Zusammen mit der FAO betreibt die IAEA u.a. ein Forschungsprogramm, welches sich mit der Sterile Insect Technology (SIT) beschäftigt. Dabei werden männliche Insekten mittels Radioaktivität bestrahlt und so sterilisiert. Diese werden in der freien Wildbahn ausgesetzt und geben ihren sterilen Samen an die Weibchen weiter. Langfristig sollen so Krankheiten wie Malaria oder die Schlafkrankheit ausgerottet werden.
Siehe auch : Portal Vereinte NationenWeitere Arbeitsgebiete
Außerdem engagiert sich die IAEA in der Anwendung und Entwicklung von friedlichen Möglichkeiten der Nukleartechnologie, z.B. in der Medizin, Landwirtschaft, Produktionsprozessen und natürlich der Stromerzeugung.