Innsbrucker Dom
Der Innsbrucker Dom ist der Dom zu St. Jakob in Innsbruck.1270 datiert die erste urkundliche Nachricht einer St. Jakobskirche in Innsbruck. 1494 entstand die erste Ansicht der Kirche auf einem Aquarell von Albrecht Dürer. 1559 erfolgt eine Darstellung im Schwazer Bergwerksbuch. 1643 wurde St. Jakob eine selbständige Pfarre, während sie vorher eine Filialkirche von Wilten gewesen war. Das Pfarrwappen zeigt Pilgerstab und Pilgermuschel des heiligen Jakob. 1650 gelangte das berühmte Gnadenbild Mariahilf von Lucas Cranach dem Älteren in die Kirche, welche sich in der Folge zu einem Marienwallfahrtsort entwickelte. 1689 richtete ein Erdbeben Schäden an der Kirche an. 1717-1724 wurde der Neubau nach den Plänen von Johann Jakob Herkomer und Johann Georg Fischer im Stil des Barock ausgeführt. 1904 wurde die Innsbrucker Stadtpfarre zur Propstei erhoben, der Domprobst mit besonderen Rechten ausgestattet. 1944 wurde die Kirche durch alliierte Bombentreffer beschädigt. 1964 entstand die Diözese Innsbruck, wodurch die Pfarrkirche in den Rang einer Bischofskirche (Dom) erhoben wurde. 1990-1993 fand eine Innenrenovierung statt, welche mit dem Einbau einer Unterkirche verbunden wurde.
Die Weihe der Kirche an St. Jakob weist auf die Lage von Innsbruck an der Pilgerstraße nach Santiago de Compostela in Spanien hin, einem der drei bedeutendsten Pilgerstätten des Mittelalters neben Jerusalem und Rom.
In der Kirche befindet sich das Grabmal von Maximilian III. Deutschmeister, Landesfürst von Tirol 1612-1618. Der Entwurf stammt von Caspar Gras, der Guss von Heinrich Reinhart. Besonders interessant sind die gedrehten Säulen, die mit Pflanzen, Schnecken, Vögeln, Heuschrecken ety. verziert sind. Oben kniet der Landesfürst mit St. Georg und dem Drachen. St. Georg war bis 1772 Landespatron von Tirol, dann folgte St. Josef. Eine Grabplatte erinnert auch an Erzherzog Eugen, Oberbefehlsbaher der österreichisch-ungarischen Armee im Ersten Weltkrieg, ebenfalls Angehöriger des Deutschen Ordens.
Die vergoldete Kanzel ist ein Werk von Nikolaus Moll um 1724. Die Kanzel wird gestützt von den personifizierten drei göttlichen Tugenden: Glaube (Engel mit Kreuz), Liebe (Engel, der auf das Herz zeigt), Hoffnung (Engel mit Anker).
Die Deckenfresken stammen von Cosmas Damian Asam, der Stuck von Egid Quirin Asam. Es handelt sich dabei um barocke Illusionsmalerei.
Die Mareienglocke im Dom ist die größte historische Glocke von Tirol, gegossen von der Glockengießerei Grassmays im Jahre 1846 mit einem Gewicht 7.168 kg. Die 1961 neu erworbenen sechs Glocken stammen ebenfalls aus der Glockengießerei Grassmayr mit Gewichten zwischen 700 und 3.200 kg.
Im Nordturm befindet sich ein Glockenspiel, das erste vieroktavige Carillon Österreichs, und umfasst 48 Glocken mit einem Gesamtgewicht von 4.100 kg.