Innerösterreich
Innerösterreich ist ein zusammenfassender Name für die Länder südlich des Semmering, d.h. die Steiermark, Kärnten, Krain und das Küstenland. Als politische Einheit existierte es im Zuge der Habsburgischen Erbteilungen 1379/1411-1457 und 1564-1619, Residenz war Graz. Die Bezeichnung bürgerte sich Mitte des 15. Jahrhunderts ein, als Gegensatz zu den Ländern Niederösterreichs (das eigentliche Österreich, d.h. Ober- und Niederösterreich) und den Ländern Oberösterreichs (d.h. Tirol und Vorderösterreich). Die Bezeichnung "Oberösterreich" in unserem heutigen Sinn taucht umgangssprachlich im 17. Jahrhundert auf, offiziell wird sie erst 1919.Der erste Habsburger, der in Graz residierte war Ernst der Eiserne, auch sein Sohn Friedrich III residierte dort immer wieder. Im Zuge der Erbteilung unter den Söhnen Ferdinand I erhielt der jüngste Sohn Karl II diesen Länderkomplex. Es wurde als eigene Landesherrschaft organisiert, die vor allem auch eine eigene Kriegsbehörde hatte. Diese hatte den Grenzschutz gegen das Osmanische Reich zur Aufgabe und wurde daher erst 1705 nach Wien verlegt. Die Anlage der Militärgrenze wurde von Graz aus organisiert.
Nachdem Ferdinand III. von Innerösterreich unter dem Namen Ferdinand II Kaiser und Landesherr der böhmischen und niederösterreichischen Länder wurde, verschmolz der Länderkomplex nach und nach ins Gesamtreich. Ein Statthalter von Innerösterreich als Mittlerbehörde zu den einzelnen Ländern hielt sich jedoch bis in die Zeit Maria Theresias.
Habsburgische Nebenlinien in Innerösterreich
Als Innerösterreich bezeichnen heute die Vorarlberger den Rest von Österreich jenseits des Arlbergs.