Indigene Völker Europas
Die UNWGIP (United Nations Working Group on Indigenous Peoples) definiert den Begriff indigene Völker durch ihre- Historische Kontinuität der Urbevölkerung bis heute
- Selbstidentifikation
- Nichtdominanz
- Unterschied in Sprache, Kultur, Lebensraum zu den dominanten Völkern
Völker
Unstrittig ist, dass die Saami (älter: Lappen) in Nordeuropa durch ihre sprachliche und kulturelle Unterscheidung zu den indigenen Völkern gezählt werden.Ebenso fallen einige Völker im europäischen Norden Russlands in diese Kategorie, insbesondere die Nenzen, von denen ein großer Teil bis heute nomadische Rentierzucht in den Polarregionen betreibt. Der Status anderer Völker im europäischen Teil Russland ist umstritten. Wenn ein Volk über seine eigene autonome Republik verfügt, gilt es in der innerrussischen Diskussion in der Regel nicht mehr als "indigen". Das trifft etwa auf Komi und Mari zu. Die Selbsteinschätzung der Betroffenen ist oft eine andere, so nehmen etwa regelmäßig Vertreter der Komi an der UNWGIP teil und dokumentieren so, ihre Zugehörigkeit zu den indigenen Völkern.
Sprachliche Minderheiten in anderen europäischen Ländern, wie etwa Basken, Bretonen, Sorben oder Friesen unterscheiden sich jedoch in Lebensart und Kultur nicht sehr von der jeweiligen Mehrheitsbevölkerung, sodass sie üblicherweise nicht als indigen bezeichnet werden.
Laut Einschätzung der Genfer Internationalen Arbeitsorganisation, die auch eine Konvention über indigene und in Stämmen lebende Völker verabschiedet hat, sind Sinti/Roma nicht als "indigen" anzusehen, möglicherweise aber als "in Stämmen lebend", ein Status, der allerdings weitgehend undefiniert ist.
Siehe auch: Liste der Völker Europas