Ibn Hazm
Ibn Hazm (*994, † 1064), bedeutender arabischer Universalgelehrter in AndalusienIbn Hazm wurde 994 in Cordoba geboren. Seine Familie war wohl westgotischer Abstammung und kam aus Huelva. Da sein Vater Wesir unter Almansor war, hatte er in seinen ersten Jahren Zugang zu den höfischen Kreisen in Cordoba. Auf Grund seiner umfassenden Ausbildung stieg er bald zu einem bedeutenden Universalgelehrten auf, der in Theologie, Philosophie, Dichtung und Religion umfassend bewandert war.
Da er aber Anhänger der Zahiriden war, erhielt er in der Großen Moschee „Mezquita“ Lehrverbot und wurde auch später deshalb immer wieder vertrieben, in Sevilla wurden sogar seine Werke verbrannt. Ein weiterer Grund für seine mehrmalige Verbannung war seine angeblich proumayyadische Gesinnung, die in den Taifa-Königreichen sehr verdächtig war. Nachdem er zeitweise Wesir unter dem umayyadischen Kalifen Abd ur-Rahman V. (1023 – 1025) gewesen war, zog er sich aus der Politik zurück.
Von seinen vielen Werken erlangte u.a. das Werk „Die Trennung zwischen den Religionsgemeinschaften“ an Bedeutung, in denen er das Judentum, das Christentum und den Zoroastrismus sowie die wichtigsten islamischen Sekten einer kritischen Untersuchung unterzog. Auch ein von ihm verfasstes Traktat über die Liebe „Das Halsband der Taube“ fand weite Verbreitung in der islamischen Welt.