Hypnose
Geschichte der Hypnose
Schon in der Steinzeit waren hypnotische Zustände bekannt (siehe Abschnitt Operationen in Hypnose). Wissenschaftlich jedoch wurde die Hypnose um 1770 von Dr. Franz Anton Mesmer (1734-1815) wiederentdeckt. Dieser experimentierte mit Magneten, welche er Patienten auflegte. Er nannte den Effekt 'Magnetismus animalis' (der Name taucht auch heute noch auf). Er schrieb jedoch die Heilkräfte den Magneten zu. Aufgrund von Mesmers Popularität nannte man den Vorgang des Hypnotisierens lange Zeit auch "Mesmerisieren" (ein Ausdruck, der im zeitgenössischen Englisch noch existiert).
1843 prägte Dr. James Braid den Namen Hypnose, da er fälschlicherweise dachte, dass Hypnose etwas mit Schlafen zu tun hat.
Im 19. Jahrhundert war Frankreich mit den Schulen in Nancy (Ambroise-Auguste Liebeault, Hippolyte Bernheim) und Paris (Jean-Martin Charcot) führend in der Erforschung der Hypnose.
Auch Sigmund Freud (1856-1939) wurde 1885 bei Jean-Martin Charcot in Paris auf die Experimente von Mesmer aufmerksam und versuchte selbst diese Methode um Patienten zu behandeln; dies wurde zum Ausgangspunkt seiner Studien über Hysterie. Später ließ er diese Methode jedoch wieder fallen und widmete sich seiner Technik der freien Assoziation.
Wesentlich weiterentwickelt wurde die Hypnose im 20.Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet zunächst durch Oskar Vogt (1870-1959), dann durch dessen Schüler Johannes Heinrich Schultz, der daraus das autogene Training entwickelte, und später durch Klaus Thomas. Im amerikanischen Sprachgebiet wurde die Hypnose wesentlich weiter entwickelt durch Milton H. Erickson und durch Kroger.
Milton H. Erickson begründete eine neue Form der Hypnotherapie, die heute als die modernste Form der Hypnose gilt und aus der sich weitere psychologische Methoden wie z.B. das NLP (Neurolinguistisches Programmieren) entwickelten.
Hypnose hat nichts mit Magie zu tun. Auch mit einem Glauben hat es nichts zu tun - obwohl in manchen Glaubensrichtungen hypnoseähnliche Zustände
hervorgerufen werden (speziell in Sekten), um die Gläubigen zu beeinflussen. In gewissen Religionen oder bei einzelnen Vertretern und Richtungen bestimmter Religionen wird die Hypnose als etwas Böses, Schlechtes angesehen. In diesem Fall müsste die Kritik im Detail analysiert werden; möglicherweise werden nämlich tatsächlich nur bestimmte Formen der Hypnose abgelehnt.
Hypnose kann selbsttätig oder durch Einfluss einer anderen Person erreicht werden. Wesentliche Bedingungen sind Entspannung, eventuell mittels Entspannungsübungen, Auto- oder Fremdsuggestion, Konzentration auf eine Sache, aber auch wiederholte, monotone Reize. Hypnosezustände sind normal und in einem einzigen Fall auch gefährlich: beim Sekundenschlaf im Auto.
Aufgrund von Hypnose kann es allerdings auch zu einer Beeinträchtigung der Psyche des Einzelnen kommen.
Es existieren verschiedenste Methoden zur Selbstversenkung, zu den bekanntesten zählt das autogene Training.
Es gilt der Grundsatz: Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose! Wenn jemand nicht hypnotisiert werden will, kann man ihn nicht hypnotisieren. Da aber wenn Wille und Glaube sich feindlich gegenüberstehen ausnahmslos der Wille unterliegt, wird eine Person auch dann hypnotisierbar sein wenn sie nicht will - falls sie glaubt dass sie hypnotisiert werden kann.
Dem Hypnotisieren durch eine andere Person hat man lange Zeit das Risiko der Fremdbeeinflussung zu verwerflichen Aktionen zugeschrieben, so dass die hypnotisierten Opfer auch nach Beendigung der Hypnosesitzung in Trance verharrten und zu willenlosen Akteuren krimineller Hypnotiseure wurden. Echte derartige Fälle sind nicht überliefert, zumal auch die Hypnose niemals das Wertesystem eines Menschen völlig umkrempeln kann, es sei denn, er besäße eine latente Bereitschaft zu moralisch Verwerflichem.
Operationen in Hypnose sind möglich und werden auch durchgeführt. Hypnose kommt speziell dann in Betracht, wenn Patienten allergisch auf Narkotika reagieren.
Auch sonst würde sich Hypnose eignen, da keine Giftstoffe in den Körper injiziert (gespritzt) werden. Dementsprechend schneller verläuft auch die Heilung.
Jedoch braucht es Vorbereitung vom Hypnosetherapeut und vom Patienten, damit
die Operation durchgeführt werden kann. Auch die Ärzte müssen aufpassen was sie während der Operation sagen - was sie ja eigentlich auch sonst sollten - denn
der Patient ist ja wach und er weiß auch wo er ist und was gerade passiert.
Nur seine Wahrnehmung wird mit Hilfe seiner selbst und des Therapeuten auf etwas angenehmeres gelenkt und dadurch "vergisst" er den Schmerz.
Operationen unter Hypnose wurden schon in der Steinzeit durchgeführt.
Man versetzte den Patienten in Trance, was nichts anderes als ein hypnotischer Zustand ist.
Bühnenhypnose kann gefährlich sein. Manchmal werden auch Tricks angewendet, die ein seriöser Hypnosetherapeut nicht anwendet: Zum Beispiel chemische Hilfsmittel wie Äther um den Anschein zu erwecken, dass die Leute auf ein
Kommando 'in Hypnose fallen'.
Viele solche Scharlatane verwenden nicht Hypnose sondern Effekte der Massenpsychologie. Menschen machen Sachen, zum Beispiel sich wie ein Kind benehmen, nicht weil sie hypnotisiert sind, sondern weil sie vor einem großen Publikum stehen.
Sehr umstritten ist die so genannte Reinkarnationstherapie, in der Menschen über ihren Geburtszeitpunkt in die Vergangenheit zurückversetzt werden. Manche Patienten berichten dann, dass sie schon einmal gelebt hätten.
Bei geistig Behinderten sollte Hypnose nicht angewendet werden.
Was ist Hypnose nicht
Wie funktioniert Hypnose
Selbsthypnose
Fremdhypnose
Operationen in Hypnose
Bühnenhypnose
Rückführungshypnose
Wo darf Hypnose nicht angewendet werden
Weblinks