Hydrophob
Der Begriff Hydrophob stammt aus dem Griechischen: hydro bedeutet Wasser, Φοβοσ (Fóbos) bedeutet Furcht. Hydrophob kann man also mit "wassermeidend" übersetzen.Mit diesem Fachausdruck aus der Chemie werden Substanzen charakterisiert, die sich nicht mit Wasser mischen und es auf Oberflächen meist "abperlen" lassen. In der Biologie bezeichnet er wassermeidende Pflanzen oder Tiere.
Unpolare und ungeladene Stoffe wie Fette, Wachse, Alkohole mit langen Alkylresten - also mit Ausnahme von Methanol und Ethanol - Alkanee, Alkenee, Methan usw. sind hydrophob. Beim Lösen von einigen hydrophoben Stoffen wie Methan in Wasser bilden sich entropisch ungünstige Klathrat-Strukturen. Deshalb ist die Löslichkeit dieser Stoffe in Wasser gering.
Hydrophobe Stoffe sind so gut wie immer lipophil, das heißt sie lösen sich gut in Fett und Öl auf.
Oberflächen mit einem Kontaktwinkel von über 90° mit Wasser werden auch als hydrophob bezeichnet. Von solchen Oberflächen perlt Wasser sehr gut ab. Hydrophobe Oberflächen bestehen in der Regel aus hydrophoben Substanzen oder sind von diesen bedeckt. Ein Beispiel ist die Beschichtung von Oberflächen mit PTFE, allgemein als Teflon bekannt. Ein Extrembeispielbiel für eine hydrophobe Oberfläche ist die Oberfläche von Blättern und Blüten des Lotus. Diese ist rauh und zusätzlich mit hydrophoben Substanzen bedeckt (beschrieben von W. Barthlott und C. Neinhuis in den 1990er Jahren). Durch diese Besonderheit, weist sie Kontaktwinkel von über 160° auf, so dass Tropfen auf ihr fast rund sind. Aufliegende Schmutzpartikel werden sehr leicht weggespült . Dieser Effekt wird Lotuseffekt genannt.
Das Gegenteil von Hydrophobie ist Hydrophilie. Moleküle die sowohl hydrophob als auch hydrophil sind bezeichnet man als amphiphil. Dabei ist meist ein Teil des Moleküls hydrophob und ein anderer Teil hydrophil.