Hydratisierung
Unter Hydratisierung - häufig auch mit Hydratation oder Hydration bezeichnet - versteht man die Anlagerung von Wassermolekülen an gelöste Ionen. In anderen Lösungsmitteln, z.B. Ammoniak, treten ähnliche Effekte auf, die allgemein Solvatisierung genannt werden.Die Hydratisierung erfolgt aufgrund der elektrostatischen Kräfte zwischen den geladenen Ionen und den Wasser-Dipolen.
Die Anzahl der gebundenen Wassermoleküle und die Stärke der Bindung hängt von der Größe und der Ladung der Ionen ab. So ist z.B. das Li+-Ion wesentlich stärker hydratisiert (und effektiv auch größer) als das Cs+-Ion. Ebenso ist das Al3+-Ion stärker hydratisiert als das Na+-Ion.
Bei kleinen und/oder mehrfach geladenen Kationen können die gebundenen Wassermoleküle Protonen abgeben, man spricht von Kationsäuren (siehe Lewis-Säuren). Aus Lösungen, die Kationsäuren enthalten, kann das Lösungsmittel Wasser unter Umständen nicht entfernt werden: AlCl3 + 6 H2O -> Al(OH3) + 3 HCl + 3 H2O
Anionen sind i.A. wesentlich größer als Kationen und damit auch schwächer hydratisiert.
Siehe auch: Solvatisierung, Solvation (auch Solvatation)