Hutton-Bericht
Der Hutton-Bericht war eine gerichtliche Untersuchung zum Tod des Waffenexperten Dr. David Kelly, angeordnet von der britischen Regierung unter Vorsitz von Lordrichter Hutton. Die Befragung begann im August 2003 und wurde im Januar 2004 abgeschlossen. Der offizielle Titel der Untersuchung war Investigation into the circumstances surrounding the death of Dr David Kelly (Ermittlungen zu den Umständen des Todes von Dr. David Kelly).
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Hintergrund
Im Vorfeld des dritten Golfkriegs versuchten sowohl die Regierungen der USA als auch Großbritanniens, die Weltöffentlichkeit von der Gefährlichkeit der irakischen Waffen zu überzeugen. U. a. berichtete die Regierung Tony Blairs in einem Dossier, dass Saddam Hussein binnen 45 Minuten Massenvernichtungswaffen einsetzen könne.
Dr. Kelly berichtete drei BBC-Journalisten, dass diese Informationen von der Pressestelle des Premierministers, namentlich von deren Leiter Alastair Campbell, aufgebauscht (in seinen Worten sexed up) worden seien. Einer der Reporter, Andrew Gilligan, veröffentlichte dies am 29. Mai 2003. Es folgten sofort Dementi der Regierung und diese forderte gleichzeitig, dass die BBC ihre Quellen offen legen solle. Nach einigem Hin und Her und Beteuerungen seitens der BBC, verlässliche Informationen zu haben, gab man am 9. Juli diesem Wunsch nach. Dr. Kelly beging daraufhin am 17. Juli angeblich Selbstmord. Ob es sich wirklich um Selbstmord handelte und inwiefern das Irak-Dossier der Regierung tatsächlich aufgebauscht worden war, sollte die Untersuchung Huttons klären, die die Regierung am Tag nach dem Tod des Waffenexperten in Auftrag gab.
Untersuchung
Die Untersuchung begann am 1. August. In mehreren Phasen wurden die betroffenen Personen befragt, unter anderem Andrew Gilligan und andere BBC-Mitarbeiter, der damalige Verteidigungsminister Geoff Hoon, Alastair Campbell, Tony Blair und Mitglieder der Familie Kelly. Am 24. September war dann das Ende der Beweisaufnahme.
Bericht
Der Bericht wurde am 28. Januar 2004 veröffentlicht und umfasste 750 Seiten mit 13 Kapiteln. Im wesentlichen bestand er aus Hunderten von Dokumenten (Briefe, E-Mails, Gesprächsmitschnitte usw.), die während der Befragung veröffentlicht wurden.
Anfangsverdacht
Die Regierung wurde im Bericht weitaus mehr entlastet, als es die meisten Beobachter erwartet hatten, da zuvor folgende Vermutungen geäußert und teilweise bestätigt worden waren:
Schlussfolgerungen
Dennoch kam Lordrichter Hutton nach sehr ausgiebigen Untersuchungen und eingehenden Befragungen zu folgenden Schlussfolgerungen:
Weblinks