Hultschiner Ländchen
Das Hultschiner Ländchen in Tschechien ist ein Teil Tschechisch-Schlesiens im Nordosten des Landes, an der Grenze zu Polen. Benannt ist das Gebiet nach der Stadt Hultschin (tschech Hlucín), dem größten Ort der Region.
Table of contents |
2 Persönlichkeiten 3 Weblinks |
Seit den schlesischen Kriegen gehörte das Hultschiner Ländchen zum preußischen Teil Schlesiens, seit dem 1. Mai 1816 zum neu eingerichteten Regierungsbezirk Oppeln, Kreis Ratibor.
1920 wurde es ohne Volksabstimmung der damals neu gegründeten Tschechoslowakei zugeschlagen. Das geschah mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920. Das Gebiet wurde von den deutschen Behörden bis zum 4. Februar 1920 geräumt und anschließend von tschechischen Truppen besetzt.
Die endgültige Grenzfestsetzung sah noch geringfügige Abweichungen vor.
Die weitere Abtretung der Landgemeinden Haatsch und Sandau und der Gutsbezirke Haatsch und Sandau an die Tschechoslowakai gegen die Rückgabe der Kolonie Rakowiec der abgetretenen Landgemeinde Schillersdorf und des Vorwerks Lichtenhof des abgetretenen Gutsbezirks Rohow wurden vom Grenzausschuss am 19. Dezember 1922 beschlossen und durch Note der Botschafterkonferenz vom 23. Januar 1923 bestätigt.
Die tschechische Besetzung von Haatsch und Sandau fand am 16. März 1923 statt, die Rücknahme von Lichtenhof und Rakowiec durch Preußen am 8. März 1923.
Damit hatten insgesamt 68 kommunale Einheiten, nämlich 1 Stadtgemeinde, 37 Landgemeinden und 30 Gutsbezirke ihre staatliche Zugehörigkeit gewechselt.
Entsprechend dem Münchener Abkommen wurde das Hultschiner Ländchen im Oktober 1938 deutsch besetzt und am 21. November 1938 in das Deutsche Reich und die sudetendeutschen Gebiete eingegliedert. Mit deren Auflösung trat es am 15. April 1939 nicht zum neuen Reichsgau Sudetenland, sondern wieder zum Landkreis Ratibor in der preußischen Provinz Schlesien.
1945 ging das Gebiet erneut an die Tschechoslowakei. Die Bevölkerung war bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen überwiegend deutsch; zum Teil bestand sie aus tschechischen Schlesiern. Heute wohnen hier fast ausschließlich Tschechen.Geschichte