Hoya
Hoya ist eine Kleinstadt an der Mittelweser im Landkreis Nienburg, Niedersachsen mit 5.000 Einwohnern. Hoya ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Grafschaft Hoya. Hoya besitzt eine reizvolle Innenstadt und einen Bahnhof an einer Museumseisenbahn.
Mit der Gründung der Grafschaft Hoya um 1200 verknüpfte sich die Geschichte der Stadt mit der der Grafen von Hoya und Ihrer Burg auf das Engste. An diese Zeit erinnern als Erzählung die Zwergensage von Hoya, der ein Brunnen an der Grundschule in Hoya gewidmet ist, ebenso wie die 900 Jahre alte Pfarrkirche St. Martini, die nun als Kulturzentrum genutzt wird, und das heutige Amtsgericht an der Stelle der ehemaligen Burg. Jedes Jahr im September wird die Stadt durch den historischen Katharinenmarkt zurückversetzt in die Zeit der Grafen von Hoya. Mittelalterliche Kostüme verleihen diesem festlichen Spektakel ein besonderes Ambiente...
Die Sagen und Überlieferungen, die mit der Gründung Hoyas verknüpft werden, schreiben, so verschieden sie sonst auch sein mögen, der Weser eine besondere Rolle zu. Die Weser war Nahrungsquelle und Verkehrsweg. Die 1362 erstmals erwähnte Brücke stellte lange Zeit die einzige Verbindung zwischen Bremen und Verden im Norden und Nienburg im Süden dar. Hoya wuchs auf beiden Weserufern vermutlich schon vor dem 12. Jahrhundert heran. Eine damals noch vorhandene Weserinsel war idealer Standort für die Burg der Grafen, die aber heute nicht mehr existiert. Diese Burg wird den Bremer Bischöfen nicht sehr gefallen haben, denn sie lag genau auf ihrem Weg zum Stift Bücken, für dessen Gründung als Missionszentrum das Jahr 882 überliefert ist. Bücken war ein Zufluchtsort für die Kirchenherren der Hansestadt, wenn ihnen einmal in Bremen der Boden unter den Füßen zu heiß wurde.
Die Bücker Stiftskirche gilt heute noch als kunstgeschichtliches Kleinod in Norddeutschland. Der reiche Besitz des Stifts und seine Beziehung zum Dom in Bremen ermöglichten es, die Kirche mit großartigen Kunstschätzen auszustatten. Auch der Adel und die Grafen von Hoya versuchten, durch Schenkungen Einfluss auf das Stift zu bekommen. Dies konnte nicht ohne Folgen bleiben, so daß das Verhältnis zwischen Kirche und adel durch diesen Konflikt um die Macht im Lange bestimmt wurde.
Versuche, die Burg zu zerstören, scheiterten im Mittelalter an der guten Schutzanlage auf der Insel in der Weser. Der 30-jährige Krieg mit seiner veränderten Waffentechnik zeigte aber mit der Zerstörung von Teilen der Burg, daß neue Befestigungsbauten zum Schutze Hoyas notwendig wurden. Hoya hatte dieser Zeit - nachdem die Grafen von Hoya augestorben waren - aber keine so große Bedeutung mehr, so dass eine Investition in teure Verteilungsanlagen nicht mehr lohnte. Der kleine Weserarm wurde deshalb am Ende des 17. Jahrhunderts zugeschüttet.
Hoya fungierte nun als Amtssitz und wurde später Sitz des Landeskreises Hoya. Der Flecken Hoya erhielt 1929 die Stadtrechte. Große Opfer wurden der Stadt abverlangt, als 1932 der Kreissitz nach Syke verlegt wurde. 1974 bildete sich die Samtgemeinde, der neben der Stadt Hoya als Sitz der Samtgemeinde der Mitgliedsgemeinden Flecken Bücken und die Gemeinden Hilgermissen, Hoyerhagen, Schweringen und Warpe angehören.
Im Rahmen der Kreisreform 1977 gliederte man die Samtgemeinde dem Landkreis Nienburg/Weser an. Um die Beziehung zu der ehemaligen Grafschaft wieder aufleben zu lassen, benannte sich die Samtgemeinde ab 1979 in "Samtgemeinde Grafschaft Hoya" um und verwendet seitdem in Ihrem Wappen das ehemalige Grafenwappen, die Bärentatzen.
Heute zählt die landschaftlich reizvoll an der Mittelweser gelegene Samtgemeinde über 11.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Immer mehr junge Familien aus dem nahen Bremen, Verden und Nienburg entdecken die günstigen Baulandpreise in der idyllischen Landschaft. Das umfangreiche schulische Angebot - mit allen weiterführenden Schulen bis zum Gymnasium, 10. Klasse - nutzen rund 1.800 Kinder und Jugendliche. Zudem stehen derzeit mehrere Kindergärten und Kindertagesstätten zur Verfügung, die von rund 270 Kindern besucht werden.
Das Krankenhaus in Hoya, Teil der Mittelweser-Kliniken GmbH Nienburg-Hoya-Stolzenau, und das vorhandene Angebot an praktischen Ärzten, Fachärzten und Zahnärzten spiegeln die gute medizinische Versorgung wider. Im sozialen Bereich werden vielfältige Einrichtungen wie z. B. die Diakonie-Sozialstation Hoya/Eystrup, das DRK-Altenheim, Essen auf Rädern, die Tagesstätte der Lebenshilfe, die Fachschule für Altenpflege u. a. m. angeboten.
In der Stadt herrscht ein gutes Einkaufsangebot und ein breite Auswahl von Handwerks-, Einzelhandels-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben. In den weiteren Mitgliedsgemeinden dominiert die Landwirtschaft.
Die Samtgemeinde Grafschaft Hoya besteht aus den sechs Mitgliedsgemeinden Stadt Hoya, Gemeinde Flecken Bücken, Gemeinde Hilgermissen, Gemeinde Hoyerhagen, Gemeinde Schweringen und der Gemeinde Warpe.
Nach amtlichen Berechnungen befindet sich die Grafschaft Hoya, genauer: der Flecken Bücken im geografischen Mittelpunkt des Landes Niedersachsen. Das macht den Standort für Firmen und als Wohnort interessant.
Die Grafschaft Hoya ist von überall her zentral erreichbar. Sie liegt mitten im Herzen Niedersachsens. In der Näge gelegene Bundesstraßen sichern eine zügige Erreichbarkeit, die Autobahn ist nah genug für einen zügigen Verkehr, aber weit genug, um ein angenehmes Lebensumfeld zu sichern. Die Wasserstraße Weser ist nicht nur als Transportweg wichtig und macht Hoya durch die Brücke zu einem wichtigen regionalen Knotenpunkt, sie bringt gleichzeitig einen hohen Erholungswert für die Bevölkerung und Gäste.
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