Hovawart
Hovawart ist eine Hunderasse.
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2 Zuchtverbände 3 Rassemerkmale 4 Weblinks |
Geschichte
Kurt F. König kam im Jahr 1922 auf die Idee, aus Restbeständen eines vermeintlich aus dem Mittelalter stammenden "typischen" Bauernhunds, den Hovawart, also den „Hofwächter“, in Reinzucht als Rasse zu züchten. Er kreuzte Neufundländer, Leonberger, Deutsche Schäferhunde, den Kuvasz und angeblich auch einen afrikanischen Windhund ein, um einen Hund zu erhalten, der vom Äußeren dem Hund auf Dürerss Gemälde Ritter, Tod und Teufel gleicht.
Zuchtverbände
Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse anerkannt. Heute gibt es drei vom VDH anerkannte Zuchtverbände: Den Rassezuchtverband für Hovawarthunde (RZV), die Hovawart-Zuchtgemeinschaft Deutschland (HZD) sowie den Hovawart Club Deutschland (HC). Zu erwähnen ist auch der "Verein für Hovawarthunde" (VHH), der zwar nicht dem VDH angeschlossen ist (also zu den sogenannten Dissidenzvereinen zählt), aber ebenfalls höchste Ansprüche an Gesundheit und Wesen der Zuchthunde stellt.
Da der Hovawart zu den anerkannten Dienst- und Gebrauchshunderassen gehört, ist besonders der RZV bestrebt, einen sportlichen „Gebrauchshund“ zu züchten (dementsprechend wird großen Wert auf Gesundheit, einen ausgeprägten Wehr- und Beutetrieb und auf nervliche Belastbarkeit gelegt), HZD und HC dagegen legen Wert auf die Züchtung des ursprünglichen, kräftigen und selbständigen Hovawartes, der weniger Wehr- und Beutetrieb aufweisen soll, da er dem ursprünglichen Wächter von Haus und Hof so nahe als möglich kommen soll.
Rassemerkmale
Ein typisches Merkmal des Hovawartes ist seine Selbständigkeit (auch im Denken!) und sein Selbstbewusstsein gegenüber Hunden und Menschen. Bedingungslosen Gehorsam, ähnlich dem Deutschen Schäferhund, wird man beim Hovawart kaum finden.
Der Hovawart als „Gebrauchshunderasse“ möchte beschäftigt werden, am besten täglich, sonst kann es leicht passieren, dass er sich seine „Aufgaben“ selbst sucht. Geeignet ist er für fast alle sportlichen Unternehmungen, egal ob als Jogging- oder Reitbegleiter, als Schutz- und Fährtenhund, als Rettungshund, oder auch im Agility, - allerdings sollte hierbei auf das Gewicht und die Konstitution des jeweiligen Hovawartes bei der Auswahl des Freizeitsportes geachtet werden, vor allem den Gelenken zuliebe. Generell gilt: Der Hovawart ist kein Hund für Stubenhocker, und aufgrund seines häufig sehr ausgeprägten Selbstbewusstseins auch keiner für Menschen, die sich nicht durchsetzen können.
Wer jedoch Durchsetzungsvermögen und liebevolle Konsequenz, gepaart mit Geduld und Humor mitbringt, dazu noch die Absicht, irgendeine Form von „Hunde-Freizeitbeschäftigung“ zu betreiben, der findet im Hovawart sicher seinen Traumhund! Es gibt den Hovawart in drei Farbschlägen: in blond, schwarzmarken und schwarz. Die Farbverteilung innerhalb der Gesamtpopulation beträgt ca. 60% schwarzmarken, 30% blond und nur 10% schwarz, wobei - außer bei blond/blond-Verpaarungen - sämtliche Farbschläge in einem Wurf vorkommen können. Die Größe variiert zwischen 64 und 70 cm bei den Rüden und zwischen 58 und 65 cm bei den Hündinnen. Der Geschlechterunterschied im Aussehen ist beim Hovawart (im Gegensatz zu den meisten anderen Hunderassen) sehr auffällig, wobei die Hündinnen von deutlich femininer Gestalt und Kopfform sind.
Dem Hovawart als Hunderasse werden vor allem zwei Dinge nachgesagt: Das Erste ist, dass Hovawarte (und hier insbesondere die Rüden) außerordentlich dominant und unverträglich mit Artgenossen seien. Dem ist entgegenzusetzen dass, wenn ein Hovawart zu dominant wird, das in 99 % der Fälle daran liegt, dass sich die Halter nicht als qualifizierte Rudelführer erwiesen haben und der Hund nun diesen "Job" macht.
Weiterhin wird den Hovawarten eine besondere Kinderliebe nachgesagt, was ebenfalls nicht verallgemeinert werden kann. Letztlich hängt die Kinderliebe eines Hundes immer davon ab, wie er auf Kinder geprägt wurde, welche Erfahrungen er mit Kindern gemacht hat, und wie hundelieb die Kinder sind, die gerade mit ihm zusammen sind. Hier bildet der Hovawart keine Ausnahme.
Für Halter von Hovawarten ist der Besuch eines guten Hundeplatzes oder einer Hundeschule sehr empfehlenswert.
Weblinks