Homo Faber
Homo Faber ist ein 1957 erschienener Roman des Schweizer Autors Max Frisch und zählt im deutschsprachigen Raum zu den wichtigsten und meistgelesenen Werken des 20. Jahrhunderts.1991 wurde Homo Faber von Volker Schlöndorff verfilmt.
Der Schweizer Ingenieur Walter Faber hat ein Weltbild, das durch eine blinde Technikgläubigkeit geprägt ist. Dass sein Flugzeug in der mexikanischen Wüste notlanden muss und sich sein Jugendfreund im Dschungel von Guatemala erhängt hat, kann diese Vorstellung nicht erschüttern. Erst eine Romanze mit einem jungen Mädchen, das sich später als seine eigene Tochter herausstellt, und ihr Tod auf einer Reise durch Italien und Griechenland, bewirken eine Änderung seiner Einstellung.
Den zweiten, sehr kurzen Teil des Berichtes schreibt Faber im Krankenhaus während er auf die Operation seines unheilbaren Magenkrebses wartet. Der nüchterne, klare, beinahe kalte Stil des ersten Teiles ist fast völlig verschwunden.
Insofern bringt Max Frisch zum Ausdruck, dass er die Stellung des Menschen in der Welt pessimistischer sieht - gleichzeitig aber regt "Homo Faber" zum Nachdenken über das in den westlichen Industriegesellschaft vorherrschende Machbarkeitsdenken an. Sind es also nicht nur die Liebe und das Anerkennen der eigenene Begrenztheit angesichts des Todes, die Anlass zur Hoffnung geben?Inhalt
Die Handlung des Romans spielt unter anderem in Mexiko, den Vereinigten Staaten, Kuba, Griechenland, Italien - Ländern, die Frisch bereits bereist hatte. Bedeutung
Mit dem Begriff des homo faber - lat.: Mensch, der seine Umwelt durch seine Fertigkeiten unter Kontrolle hat - fügte Max Frisch den bedeutsamen Wesensmerkmalen, die die (vermeintliche?) Sonderstellung des Menschen "auf der Welt" erklären helfen sollen, ein weiteres hinzu. Er grenzt sich somit u.a. vom Menschenbild eines Aristoteles ab, der den Menschen als zoon politicon sieht - aber auch von einem Immanuel Kant, der mit seinem homo rationabile die Fähigkeit des Menschen zu vernunftbegabtem Handeln in den Vordergrund stellt.