Holger Börner
Holger Börner (* 7. Februar 1931 in Kassel) war von 1976 bis 1987 Ministerpräsident des Landes Hessen.Börner erlernte den Beruf des Betonfacharbeiters und engagierte sich schon früh in der Gewerkschaft und war zuletzt Betriebsratsvorsitzender bei einem Kasseler Bauunternehmen.
Börner ist Mitglied der SPD. 1972 wurde er unter dem Bundesvorsitzenden Willy Brandt Bundesgeschäftsführer der SPD. Von 1977 bis 1985 war er Landesvorsitzender der SPD in Hessen.
1957 wurde er als damals jüngster Angeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt. Hier übernahm er 1965 den Vorsitz des Verkehrsausschusses.
In das Kabinett der Großen Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wurde er 1967 als Parlamentarischer Staatssekretär in das von Georg Leber geführte Bundesministerium für Verkehr berufen. Im Februar 1972 schied er aus diesem Amt aus, um Bundesgeschäftsführer der SPD zu werden.
Im Oktober 1976 wurde er von einer SPD-FDP-Koalition als Nachfolger von Albert Osswald zum Ministerpräsidenten von Hessen gewählt. Nachdem bei der Landtagswahl im September 1982 die FDP, die auf Bundesebene die sozialliberale Koalition bereits aufgekündigt hatte, an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, gab es im Hessischen Landtag keine regierungsfähige Mehrheit. Börner stand bis zu den vorgezogenen Neuwahlen im September 1983 einer geschäftsführenden Landesregierung vor.
Im Juni 1984 wurde er dann erneut, toleriert von der Partei "Die_Grünen", zum Ministerpräsidenten gewählt. Im Oktober 1985 kam es schließlich zur Koalition mit den Grünen, der ersten rot-grünen Koalition überhaupt. Damals trat Joschka Fischer als Staatsminister für Umwelt und Energie in sein Kabinett ein. Aber schon im Februar 1987 zerbrach die Koalition an dem Streit über die Genehmigung für das Hanauer Nuklearunternehmen "Alkem". Im April 1987 kam es draufhin zu Neuwahlen, bei denen Börner nicht mehr kandidierte.
Es kam nach dieser Wahl zu einer CDU-FDP-Koalition unter Walter Wallmann.
Er ist außerdem Ehrenbürger der Stadt Kassel.
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