Hohe Messe in h-moll
Die Hohe Messe in h-Moll ist eine der großen geistlichen Kompositionen von Johann Sebastian Bach und zählt zu den bedeutendsten der Musikgeschichte überhaupt. Bach arbeitete an ihr von 1733 bis 1749, also die letzten anderthalb Jahrzehnte seines Lebens. Er selbst verstand sie vermutlich als herausragenden Teil seines musikalischen Vermächtnisses und arbeitete die besten Chöre und Arien aus seinen Kantaten in sie ein.Am Anfang stand eine Messe von 1733, die nur das Kyrie und das Gloria des lateinischen Messetextes umfasste und so sowohl im lutherischen wie im katholischen Gottesdienst verwendbar war. Diese Messe reichte Bach beim katholischen Dresdner Hof ein mit der Bitte um Verleihung des Titels "Hof-Compositeur", der ihm 1736 gewährt wurde.
Um 1740 entschloss sich Bach, die Messe um Credo, Sanctus und Agnus Dei zu erweitern, teils durch Neukompositionen, teils durch Umarbeitung vorhandener Kantatensätze. Trotz der Unterschiedlichkeit des Materials, der langen Entstehungszeit und der Vielfalt archaischer und moderner Stilmittel gelang es ihm nicht nur, einen geschlossenen Zyklus von höchster Aussagekraft und Tiefe zu schaffen, sondern auch die barocke Vokalmusik zu einem beispiellosen Höhepunkt zu führen, wie er es schon für die Instrumentalmusik mit dem "Musicalischen Opfer" und der "Kunst der Fuge" getan hatte. Allerdings überschritt er auch damit die Möglichkeiten der Liturgie und erlebte selbst wahrscheinlich nie eine Gesamtaufführung des Werkes.
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