Hockenheimring
Der Hockenheimring ist eine Motorsport-Rennstrecke in der nordbadischen Stadt Hockenheim.Er wurde ursprünglich 1932 auf unbefestigten Waldwegen angelegt und im Laufe der Jahre ausgebaut. Er bietet rund 100.000 Zuschauern Platz.
In den 1950er Jahren bestand der ehemalige "Kurpfalzring" im wesentlichen aus einer Spitzkehre in der Ortschaft im Westen und einer Hochgeschwindigkeitsstrecke im Wald mit nur einem großen Bogen, der Ostkurve. Es wurden in erster Linie Motorradrennen ausgetragen, WM-Läufe meist im Wechsel mit der Solitude in Stuttgart, da die NSU-Motorradwerke ungefähr in der Mitte dieser beiden Rennstrecken lagen.
Durch den Bau der Autobahn A6 in den 1960er Jahren wurde die Rennstrecke zerschnitten, und 1964 wurde das so genannte Motodrom gebaut, ein stadionartiger Abschnitt mit engen Kurven sowie einer neuen Boxenanlage, das einen starken Kontrast zur schnellen Strecke im Wald bildete. Gesamtlänge damals ca. 6,789km.
Am 7. April 1968 verunglückte der zweifache Formel 1-Weltmeister Jim Clark bei einem Formel 2-Rennen mit seinem Lotus tödlich, als er vermutlich nach Reifenschaden gegen einen Baum prallte. Daraufhin wurde die Strecke mit Leitplanken eingefasst. Später kamen Bremsschikanen hinzu. Die nördliche wurde nach Jim Clark benannt, da er dort verunglückte bzw. dort für ihn ein Denkmal errichtet wurde.
Der Formel 1-Zirkus machte 1970 erstmals Station (Sieger Jochen Rindt), weil die Fahrer den Nürburgring bzw. dessen Nordschleife kurzfristig boykottierten. Da dieser auch später nicht ausreichend sicher umgebaut werden konnte, findet der vom AvD ausgerichtete Große Preis von Deutschland seit 1977 (Sieger Niki Lauda) in Nordbaden statt, mit Ausnahme von 1985, als einmalig auf dem nun neuen Nürburgring gefahren wurde.
Nach Forderungen seitens der Formel 1, die in den engen Waldabschnitten zu wenig Werbeplakate aufstellen konnte und zudem zu wenig Sitzplätze verkaufen konnte, wurde die ehemalige Hochgeschwindigkeits-Strecke 2002 drastisch gekürzt, mit neuen Tribünen sowie mit engen Spitzkehren versehen, um Überholmöglichkeiten für die F1-Boliden zu schaffen. Da das Land Baden-Württemberg dabei finanzielle Unterstützung gewährte, lautet der offizielle Name nun Hockenheimring Baden-Württemberg.
Die ehemalige, 70 Jahre alte, Strecke im Wald wurde trotz Protesten wieder aufgeforstet.
Seit 2004 ist die Veranstaltung LG Super Racing Weekend (SRW) auf dem Hockenheimring zu Gast.
Streckenlänge: 4,574 km Rundenzahl bei F1-GP: 67, Renndistanz insgesamt: 306,458 km