Himara
Himara (albanisch auch Himarë) ist ein kleines Städtchen an der Küste des Ionischen Meeres im Süden Albaniens. Der Ort ist das Zentrum der so genannten albanischen Riviera, dem abgelegenen Küstenabschnitt nördlich von Saranda bis zur Adria. Die Albaner bezeichnen mit "Himarë" zum Teil auch die ganze Region. Meistens sagen sie aber nur "Bregu" (Albanisch für die Küste), wenn sie vom klaren Wasser, den Bergen und der Sonne schwärmen.Der alte Ortsteil von Himara befindet sich auf einem Hügel ein klein wenig landeinwärts. Noch immer leben Leute in den alten Steinhäusern - verkehrsfrei in schmalen, steilen und verwinkelten Gässchen. Hier gab es Wasser und hier war man vor Piraten sicher. Die Burg mit ihrer Kirche ist heute verfallen. Einige Kilometer südlich von Himara liegt in der Bucht von Porto Palermo eine alte Festung, die Ali Pasha Tepelena zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbauen ließ.
-Himara liegt hingegen direkt am Wasser: an einer langgezogenen Bucht mit Sandstrand. Himara und die benachbarten Dörfer (insbesondere Dhermi) sind beliebte Urlaubsziele der Albaner aus dem In- und Ausland. In den Monaten Juli und August ist jedes Bett besetzt mit Touristen. In den letzten Jahren sind zahlreiche Appartment-Häuser, Restaurants und Läden entstanden. Trotz allem ist die Infrastruktur nach wie vor bescheiden und neben einigen Neubauten bestimmen vor allem kleine Häuser das Bild.
Außerhalb der Urlaubszeit ist in und um Himara wenig los. In den Dörfern leben fast nur noch alte Leute - viele junge arbeiten und leben in Griechenland. Neben der Landwirtschaft und den Touristen im Sommer gibt es kaum Einnahmequellen. Die wenigen Fabriken wurden geschlossen und der Marine-Stützpunkt der albanischen Armee ist halb verlassen. Fischerei lohnt sich kaum, da die Vertriebswege zu weit wären.
Himara liegt sehr abgelegen. Die Straße entlang der Küste ist schmal und kurvenreich. Busse brauchen Stunden, um über den Llogara-Pass in den Bezirkshauptort Vlora oder nach Saranda zu gelangen. Nur im Sommer verkehren gelegentlich Kursschiffe nach Korfu und Vlora. Handelsschiffe fahren den Hafen kaum noch an. Wegen der Abgeschiedenheit kann einzig der Tourimus zu einem Aufschwung an der Küste führen. Denn dank der Abgeschiedenheit konnte sich die Region eine fast unberührte Natur bewahren.
Das Gebiet wird traditionell von vielen Griechen bewohnt. Bei den Wahlen 1999 und 2003 kam es in Himara zu Zwischenfällen, da sich die griechische Minderheit benachteiligt fühlte.