Hildesheim
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Regierungsbezirk: | Hannover |
Landkreis: | Hildesheim |
Gemeindeart: | Große selbständige Stadt |
Fläche: | 92,96 km² |
Einwohner: | 103.738 (2002) |
Bevölkerungsdichte: | 1113 Einwohner/km² |
Höhe: | 78 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 31101-31141 (alt: 3200) |
Vorwahl: | 05121 |
Geografische Lage: | 52° 9' nördliche Breite 9° 57' östliche Länge |
KFZ-Kennzeichen: | HI
|
Gemeindeschlüssel: | 03 2 54 021 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 18 Stadtbezirke darunter sind 9 zugleich Ortschaften |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 31134 Hildesheim |
Website: | http://www.hildesheim.de |
E-Mail-Adresse: | mailto:kontakt@hi-online.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Ulrich Kumme (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU, FDP, BAH |
Hildesheim ist eine Stadt in Norddeutschland, im Süden des Bundeslandes Niedersachsen. Die Große selbständige Stadt, Kreisstadt und größte Stadt des gleichnamigen Landkreises ist eines der 7 Oberzentren des Landes. Bis 1977 war sie eine kreisfreie Stadt. Nächst größere Städte sind Hannover, ca. 30 km nordwestlich und Braunschweig, ca. 40 km nordöstlich von Hildesheim. Die Stadt ist katholischer Bischofssitz (Bistum Hildesheim) und Universitätsstadt. Der einzigartige Hildesheimer Silberfund von 1868 ist offenbar ein Relikt der Varusschlacht aus dem Jahre 9 n. Chr.
Die Einwohnerzahl der Stadt Hildesheim überschritt 1975 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Mit ihren heutigen ca. 103.000 Einwohnern ist sie die kleinste Großstadt des Landes Niedersachsen.
Hildesheim liegt an der Grenze des Innersteberglandes und der Hildesheimer Börde, überwiegend am rechten Ufer des Flusses Innerste, einem Nebenfluss der Leine.
Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Hildesheim. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle zum Landkreis Hildesheim:
Harsum, Schellerten, Bad Salzdetfurth, Diekholzen, Despetal und Betheln (Samtgemeinde Gronau (Leine)), Nordstemmen und Giesen
Das Stadtgebiet Hildesheims gliedert sich in 19 Stadtbezirke bzw. Stadtteile. 8 Stadtteile bilden jeweils eine eigene Ortschaft, zwei weitere Stadtteile bilden zusammen eine gemeinsame Ortschaft im Sinne der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO). Jede Ortschaft hat einen Ortsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen 7 und 11 Mitglieder hat. Dem Ortsrat steht ein Ortsbürgermeister vor. Die Ortsräte werden von den Bürgerinnen und Bürgern direkt gewählt und sind in ihrem Gebiet zu allen wichtigen Angelegenheiten zu hören. Darüber hinaus gibt es für die Ortschaft Marienburg einen Ortsvorsteher als Ansprechpartner vor Ort.
Die Stadtbezirke der Stadt Hildesheim mit ihren amtlichen Nummern (die Ortschaften sind durch eine Fußnote gekennzeichnet):
Nach der Eroberung der Siedlung im Rahmen der Christianisierung, wurde im Jahre 815 wurde das Bistum Hildesheim gegründet. Im Zuge der stadtgeschichtlichen Entwicklung wurde die sich dort bildende Bürgerstadt Hildesheim in den folgenden Jahrhunderten zu einem bedeutenden Gemeinwesen. Neben der Altstadt im Bereich der St.-Andreas-Kirche entstanden Ende des 12. Jahrhunderts im Jahre 1196 die sogenannte Dammstadt, eine Gründung vom Moritzkloster aus, und dann im 13. Jahrhundert (laut Gründungsurkunde im Jahre 1220) eine dompröpstliche Neustadt - beides im Gegensatz zur Altstadt planmäßige Gründungen bzw. Ansiedlungen, deren Regelmäßigkeit man verglichen mit der Altstadt noch heute im Straßenbild erkennen kann. Während sich die Altstädter der wirtschaftlichen Konkurrenz im Westen (Dammstadt) in der Weihnachtsnacht 1332 gewaltsam entledigten, vereinigten sich nach langen, oft ebenfalls durch Konflikte geprägten Jahrhunderten Alt- und Neustadt erst 1583 zu "einer" Stadt - zumindest optisch (Niederlegung der trennenden Mauern), denn noch bis 1803 behielt die Neustadt de iure ihren eigenen Magistrat. Bereits um 1300 hatte der Bischof seine Macht über die Stadt de facto abgeben müssen, da sich die Bürger ein eigenes Stadtrecht samt eigenem Siegel gaben. Zu diesem Zeitpunkt war die topographische Entwicklung der Stadt bereits abgeschlossen, ihre Grenzen abgesteckt und im wesentlichen befestigt. Es folgten zwei Jahrhunderte wechselhafter Beziehungen zwischen dem rechtmäßigen Stadtherren, dem Bischof, und seinen sich immer weiter emanzipierenden Untertanen, den Bürgern und ihrem Rat. 1367 trat Hildesheim der Hanse bei. 1542 fand die Reformation durch den Mitstreiter Martin Luthers, Dr. Bugenhagen, Einzug in die Stadt. Doch bestand das Bistum Hildesheim noch weiter, bis es 1802 säkularisiert wurde. Stadt und Bistum kamen dann unter die Herrschaft Preußens und 1807 vorübergehend unter französische Hoheit. 1813 wurde Hildesheim dem Königreich Hannover zugeordnet und 1815 wurde die Stadt Sitz eines Amtes, das ab 1823 zur neu gebildeten "Landdrostei Hildesheim" gehörte. Die Stadt selbst genoss jedoch von Anfang an eine gewisse Selbständigkeit. Das Amt Hildesheim wurde mehrfach verändert, u.a. wurden 1852 Gemeinden dem benachbarten Amt Marienburg zugeschlagen, dessen Sitz sich ebenfalls in Hildesheim befand. 1859 wurden dem Amt Hildesheim 16 Gemeinden des aufgelösten Amtes Ruthe zugeordnet.
1866 kam Hildesheim mit dem gesamten Königreich Hannover wieder zu Preußen. 1885 erhielt Hildesheim den Status einer Kreisfreien Stadt und wurde Sitz des aus dem Amt Hildesheim hervorgegangenen Landkreises Hildesheim sowie des aus der Landdrostei Hildesheim hervorgegangenen Regierungsbezirks Hildesheim. Der Landkreis Hildesheim wurde in der Folgezeit mehrmals verändert.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die historische Fachwerk-Altstadt von Hildesheim am 22. März 1945 bei einem alliierten Bombenangriff fast vollständig zerstört. Ab 1948 begann der Wiederaufbau der Stadt und ihrer Baudenkmäler. Bereits 1946 wurde der ebenfalls 1885 entstandene Landkreis Marienburg mit dem Landkreis Hildesheim vereinigt.
1970 wurde Hildesheim Hochschulstadt, als die "Abteilung Hildesheim der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen" ihren Betrieb in Hildesheim aufnahm. Die Eingemeindungen der 1970er Jahre führten zum Anstieg der Einwohnerzahl, so dass 1975 die Großstadt-Grenze erreicht wurde.
Im Rahmen der Kreisreform in Niedersachsen 1977 wurde die Stadt Hildesheim dem Landkreis Hildesheim eingegliedert, der gleichzeitig um den bisherigen Landkreis Alfeld (Leine) vergrößert wurde. 1978 erfolgte schließlich die Auflösung des Regierungsbezirks Hildesheim. Seither gehört der Landkreis Hildesheim und mit ihm die Stadt Hildesheim zum Regierungsbezirk Hannover.
Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Hildesheim eingegliedert:
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1800 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
Geografie
Nachbargemeinden
Stadtgliederung
¹ zugleich Ortschaft
² gemeinsame Ortschaft zweier StadtbezirkeGeschichte
Eingemeindungen
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1400 | ca. 6.000 |
1450 | ca. 8.000 |
1648 | ca. 5.500 |
1803 | 11.108 |
1825 | 12.630 |
1849 | 14.651 |
1871 | 20.801 |
1. Dezember 1875 ¹ | 22.581 |
1. Dezember 1890 ¹ | 33.481 |
1. Dezember 1900 ¹ | 42.973 |
1. Dezember 1910 ¹ | 50.239 |
8. Oktober 1919 ¹ | 53.499 |
16. Juni 1925 ¹ | 58.522 |
16. Juni 1933 ¹ | 62.519 |
17. Mai 1939 ¹ | 72.101 |
13. September 1950 ¹ | 65.531 |
6. Juni 1961 ¹ | 96.296 |
31. Dezember 1970 | 93.400 |
30. Juni 1975 | 106.000 |
30. Juni 1980 | 102.700 |
30. Juni 1985 | 100.900 |
1. Januar 1989 | 103.512 |
30. Juni 1997 | 105.700 |
31. Dezember 2002 | 103.448 |
Im Jahre 815 wurde das Bistum Hildesheim gegründet, zu dessen Gebiet die Bewohner der Stadt Hildesheim anfangs gehörten. Während die Altstadt zum Archidiakonat St. Andreas gehörte, war die Neustadt wohl seit dem 12. Jahrhundert einem besonderen Archidiakonat unter dem Dompropst unterstellt. Desweiteren gab es ein Archidiakonat St. Nikolai, zu welcher die 1196 gegründete Dammstadt gehörte. Bereits um 1300 musste der Bischof seine Macht über die Stadt abgeben, da sich die Bürger ein eigenes Stadtrecht gaben. Daher konnte ab 1542 auch die Reformation durch den Mitstreiter Martin Luthers, Dr. Bugenhagen Einzug in der Stadt halten. Danach waren die Klosterkirchen St. Michaelis, St. Pauli und St. Martini lutherisch, während der Dom, die Stiftkirche Heiligkreuz, das Kloster St. Godehard und St. Maria-Magdalenen katholisch blieben. Der Magistrat der Stadt bezeichnete sich fortan als "oberster Bischof" der Stadt (einschließlich der Neustadt), doch setzte er als Verwaltungsbehörde ein "Konsistorium" mit einem Stadtsuperintendenten ein. Das Bistum Hildesheim bestand jedoch weiter bis es 1802 säkularisiert wurde. Stadt und Bistum kamen dann unter die Herrschaft Preußens und 1807 vorübergehend unter französische Hoheit. 1813 wurde Hildesheim dem Königreich Hannover zugeteilt und die protestantischen Kirchengemeinden der Stadt gehörten somit auch zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Hier wurde die Stadt Sitz eines Generalsuperintendenten. Dessen Amtsbezirk wird heute als Sprengel bezeichnet, der aus mehreren Kirchenkreisen besteht. Die Kirchengemeinden der Stadt Hildesheim gehören heute - sofern es sich nicht um Freikirchen handelt - zum Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt. Innerhalb der Landeskirche gibt es auch eine Landeskirchliche Gemeinschaft.
Daneben gibt es auch eine Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Hildesheim, die zur Evangelisch-reformierten Kirche gehört.
Da das Bistum Hildesheim nach der Reformation nicht aufgehoben wurde, gab es in Hildesheim ununterbrochen auch Katholiken. Das Verhält war etwa 1/3 zu 2/3. 1802 wurde das Bistum Hildesheim säkularisiert und 1824 wieder neu festgelegt. Bis 1930 gehörte es zur Kirchenprovinz Köln, dann zum Erzbistum Paderborn und 1995 wurde es der neu gegründeten Kirchenprovinz Hamburg (Erzbistum Hamburg) zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören zum Dekanat Hildesheim, das aus 5 Seelsorgeeinheiten besteht.
Ferner ist Hildesheim der Sitz des für ganz Deutschland zuständigen Bistums der Serbisch-Orthodoxen Kirche (im Stadtteil Himmelsthür).
Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) eine Freie Evangelische Gemeinde (FEG), eine Gemeinde Christi und ein Pfingstgemeinde.
Darüber hinaus ist auch die Kirche Jesu Christi CES und die Neuapostolische Kirche in Hildesheim vertreten.
An der Spitze der Stadt stand anfangs der bischöfliche Stadtvogt, doch befragte die Bürgerschaft schon seit dem 12. Jahrhundert den "burgenses" oder "Besten", also eine Art Bürgermeister. Ein Rat ist seit 1236 nachweisbar. Dieser hatte 36 Mitglieder, von denen je 12jährlich in der Ausübung der Verwaltung wechselten. Ab 1345 ist ein "Bürgermeister" bezeugt. 1635 wurde die Zahl der Ratsmitglieder auf 9, ab 1703 sogar auf 6 reduziert. Mit dem Übergang der Stadt an Preußen endete der jährliche Wechsel im Rat. Bis dahin war die Verwaltung der Altstadt und der Neustadt ziemlich ähnlich. Lediglich die Zahl der Räte war unterschiedlich. 1806 wurden Alt- und Neustadt endgültig verschmolzen und die nunmehr vereinigte Stadt von einem Magistrat geleitet. Diesem gehörten ein Stadtdirektor als Leiter, 1 Polizeibürgermeister, 2 Polizeisenatoren, 1 Syndikus und 1 Großkämmerer an. Von 1808 bis 1813 galt die französisch-westfälische "Maireverfassung". 1815 führte das Königreich Hannover eine neue Stadtverfassung mit einem administrativen und einem Justizmagistrat ein, die später mehrmals verändert wurde, im Grundsatz aber bis 1933 beibehalten wurde. Mit der Bildung des Stadtkreises Hildesheim 1885 erhielt der Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Stadtoberhaupt von der NSDAP eingesetzt.
1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 2001 wurde in Hildesheim die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seit 2001 direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister seit 1803
Das Wappen der Stadt Hildesheim zeigt in geteiltem Schild oben in Silber wachsend ein schwarzer goldgekrönter Adler mit schwarzer Zunge und goldenem Schnabel; unten von Gold und Rot quadriert. Auf dem gold-rot bewulsteten Stechhelm mit gold-roten Helmdecken eine Jungfrau wachsend in gold-rot quadriertem Kleid, in beiden Händen einen rot-weiß quadrierten Rosenkranz haltend. Auf ihrem goldenen Haar liegt ein rot-weiß quadrierter Rosenkranz mit einer roten und einer goldenen Straußenfeder. Das Wappen wird meist jedoch vereinfacht, also ohne Verzierung, abgebildet (vgl. Abbildung in der Basistabelle). Die Stadtflagge ist gelb-rot.
Die Stadt Hildesheim unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Durch das östliche Stadtgebiet von Hildesheim führt die Bundesautobahn A 7 Kassel-Göttingen-Hannover. Ferner führen folgende Bundesstraßen durch die Stadt: B 1, B 6, B 243 und B 494.
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Stadtwerke Hildesheim AG.
In Hildesheim hat folgende Körperschaft des öffentlichen Rechts ihren Sitz:
Zeugnisse von mehr als eintausend Jahren architektonischen Schaffens sind in Hildesheim anzutreffen. Da im Zentrum der Stadt die kaum beachtete Architektur der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg vorherrscht, zeigen sich die erhaltenen historischen Bauten lediglich als Inseln. Es sind dieses die bescheidene Jakobikirche in der Hauptgeschäftsstrasse, Steinbauten am Marktplatz\ und der ebenfalls in der Fußgängerzone stehenden Bürgerkirche St. Andreas, dessen hochaufragender Turm, die Mittelpunkt der Stadt weithin sichtbar markiert. Erst außerhalb der zentralen Einkaufszone und nahe der nordwestlichen und südlichen mittelalterlichen Stadtbefestigung häufen sich Baudenkmäler älterer Zeit. Dort liegen Mariendom und St. Michael und andere bedeutende Sakralbauten und stehen bürgerliche Bauten von beachtenswerter Qualität.
Der Domschatz und die Michaeliskirche stehen auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Am Altstädter Markt überstanden als einzige Bauten Rathaus und Tempelhaus, wenn auch erheblich beschädig, den verheerenden Bombenhagel im März 1945. Seit in den 1980er Jahren auch das berühmte Knochenhauer Amtshaus und das benachbarte Bäckeramthaus (beides Fachwerkhäuser) sowie Fassaden anderer Gebäude stilgerecht rekonstruiert werden konnten, bietet der seither Historischer Marktplatz genannte touristische Mittelpunkt der Stadt wieder das geschlossene Bild des einstigen Bürger- und Handelszentrums.
Der erste Dombau entstand im 9. Jahrhundert unter Bischof Altfrid. Alle Nachfolgebauten erheben sich auf dessen Fundamenten. Nach der Kriegszerstörung wurde die Barockisierung des Doms aufgegeben und eine Wiedererrichtung in angenommenen "frühromanischen" Formen durchgeführt. Weltberühmt sind die Bronzegüsse aus der Zeit Bischof Bernwards (993-1022): Bernwardstür (mit Darstellungen aus der Heilsgeschichte) und Christussäule (mit Darstellungen der Taten Christi). Weitere Schätze sind der Heziloleuchter (roman. Leuchterkrone in der Vierung, "himmlisches Jerusalem") und der spätromanische Bronze-Taufbrunnen. Berühmt ist außerdem der "tausendjährige" Hildesheimer Rosenstock an der Domapsis, der den Feuersturm des Zweiten Weltkriegss überstanden hat und das Wahrzeichen von Hildesheim ist.
St. Michaelis wurde von Bischof Bernward zu Beginn des
11. Jahrhunderts als seine Grabeskirche begonnen und unter Bischof Godehard fertiggestellt. Das vorromanische ("ottonische") Baukonzept verbindet den Gedanken der "Gottesstadt" mit einer geometrisch-quadratischen Raumgliederung. Im 12. Jahrhundert wurden bis auf 2 alle Langhaussäulen erneuert und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts schließlich der Westchor erweitert sowie die bemalte Langhausdecke (Stammbaum Christi) ausgeführt. Neben dieser Deckenmalerei als bedeutendes Ausstattungsstück blieb der nördliche Teil der spätromanischen Chorschranke erhalten. Nach zahlreichen Veränderungen im Lauf der Jahrhunderte wurde St. Michael nach der Kriegszerstörung in der ursprünglichen Gestalt wieder aufgebaut. Sie ist eines bekanntesten Fotomotive der Stadt ist kann somit als Wahrzeichen der Stadt bezeichnet werden.
St. Godehard wurde im 12. Jahrhundert nach der Heiligsprechung des Benediktinerabts und späteren Hildesheimer Bischofs Godehard (Gotthard) als benediktinische Klosterkirche im hochromanschen Stil erbaut und ist bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten (Ausmalung und Ausstattung 19. Jh.).
Teile des Klausurbereichs (Ostflügel mit Kapitelsaal, Südflügel mit spätmittelalterlichen gewölbten Kellerräumen) sind erhalten, jedoch wurden die südlichen Raumteile bei einer Umbaumaßnahme in der 2. Hälfte des 20. Jh. in der Substanz beeinträchtigt.
Die St. Andreaskirche ist ein evangelisch-lutherische Bürgerkirche im gotischen Stil. Sie wurde um 1140 als romanische Basilika erbaut, die teilweise im Mauerwerk des heutigen Turms erhalten ist. Sie ist seit etwa 1200 Stiftskirche. Der gotische Bau wurde 1389-1504 errichtet. Hier führte Johannes Bugenhagen am 1.9.1542 die Reformation in Hildesheim ein. Der Turm wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf 118 m gemauert, ist der höchste Kirchturm Niedersachsens und gehört damit zu den höchsten Kirchen der Welt. In der Basilika befindet sich eine der größten und schönsten Orgeln Norddeutschlands mit 63 Registern und 4734 Pfeifen, die der mächtige Kirchenraum ein ungewöhnliches Klangvolumen verleiht.
Literatur zur Geschichte der Stadt
Religionen
Politik
Oberstadtdirektoren 1945 bis 2001Wappen
Städtepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Hildesheimer Hauptbahnhof liegt an den Bahnlinien Kassel-Berlin und Hannover-Halle.Medien
In Hildesheim erscheint als Tageszeitung die "Hildesheimer Allgemeine Zeitung".Öffentliche Einrichtungen
Bildung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Museen
Bauwerke und Kunstdenkmäler
[Löschvorschlag Anfang] Seit in den 1980er Jahren das berühmte, bis auf wenige Teile komplett verloren gegangene und nach Fotografien rekonstruierte Knochenhauer Amtshaus und mehrere Fassaden zerstörter Gebäude nachgebildet werden konnte, bietet der so genannte historische Marktplatz wieder ein ähnlich geschlossenes Bild, wie das einstige Hildesheimer Bürger- und Handelszentrum im Spätmitteltalter. [Löschvorschlag Ende]Dom
Michaeliskirche
St. Godehard
St. Andreas
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Weblinks
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