Heterosexismus
Heterosexismus (früher auch Homophobie) bezeichnet die übersteigerte Angst vor der gleichgeschlechtlichen Liebe. Er basiert meist auf tradierten konservativenen Vorstellungen von Geschlechterrollen, die durch die Präsenz von Homosexuellen drastisch in Frage gestellt werden und zu einer grundlegenden Verunsicherung des Betroffenen führen. Einen anderen Grund für Heterosexismus kann die Verdrängung homosexueller Anteile der eigenen Sexualität darstellen.
Je nach Ausprägung reicht Heterosexismus von "einfacher" Abneigung bis zu äußerstem Hass und körperliche Gewalt gegen Homosexuelle.
Der häufiger verwendete Begriff "Homophobie" wird zunehmend als irreführend erkannt, da er (analog zu Störungen wie Agoraphobie oder Klaustrophobie) ein klinisches Krankheitsbild suggeriert. In der Medizin stellt eine Phobie eine aus persönlichen Erfahrungen her resultierende krankhafte Furcht vor etwas dar, das in Zukunft gemieden wird. "Homophobe" Menschen aber beschäftigen sich häufig exzessiv mit Homosexualität und wollen sie bekämpfen, ihre scheinbare Krankheit ist eine schwulen- und lesbenfeindliche Einstellung. Daher wird zunehmend auf den Begriff "Heterosexismus" ausgewichen.
Siehe auch: Homosexualität, Heteronormativität