Herzschrittmacher
Ein Herzschrittmacher ist ein medizinisches elektrisches Gerät, welches die Herzfrequenz bei zu langsamem Herzschlag beschleunigen kann.Neuere Schrittmacher haben darüber hinaus weitere Funktionen: Sie können einen Herzblock zwischen Vorhof und Kammer überbrücken. Sie können Herzeigenaktionen erkennen und dann selbst nicht in Aktion treten. Sie können ihre Schlagfolge an die Körperaktivität des Schrittmacherträgers anpassen. Sie können durch Überstimulation und andere Tricks Vorhofrhythmusstörungen vermeiden helfen . Sie können Herzrhythmusstörungen des Trägers aufzeichnen. Sie können bei Linksschenkelblock und schlechter Kammerfunktion die Pumpfunktion des Herzens durch linksventrikuläre Stimulation verbessern. Herzschrittmacher werden teilweise auch mit ICDs kombiniert.
Herzschrittmacher sind nach langen Jahren der technischen Verbesserung mittlerweile sehr sichere und gut funktionierende Systeme, die die chronische Medikamentenbehandlung von langsamen Herzrhythmusstörungen praktisch völlig überflüssig gemacht hat. Die Batterie eines Herzschrittmachers besteht aus einer Lithiumbatterie und hält im Durchschnitt 8 Jahre. Dann wird ein Batteriewechsel durchgeführt, der heute dank genormter Stecker sehr einfach geworden ist.
Ein Schrittmacher hat 2 wesentliche Teile:
Bei den Kabeln gibt es- unipolare
- bipolare
- Ankerelektroden
- Schraubelektroden
- gerade
- vorgebogene
- VDD-Elektroden
Table of contents |
2 Geschichte 3 Schrittmacherfirmen 4 Weblinks |
Die heute angebotenen Schrittmacher lassen sich in mehrere Gruppen einteilen. Entscheidend ist dabei der Stimulationsort, dort wird der elektrische Impuls abgegeben, der Detektionsort und die Betriebsart des Schrittmachers. Es ist
üblich diese Informationen in Form eines Codes aus drei Buchstaben anzugeben.
Der erste Buchstabe gibt Auskunft über den Stimulationsort. Die Buchstaben orientieren sich dabei an der Anatomischen Lage der Elektrode. V steht für den rechten Ventrikel (Herzkammer) und A für das rechte Atrium.
Der zweite Buchstabe gibt den Detektionsort an. Hier werden ebenfalls V für den rechten Ventrikel und A für das rechte Atrium verwendet.
Der dritte und letzte Buchstabe gibt die Betriebsart des Schrittmachers an. Man unterscheidet zwischen I = inhibiert und T = getriggert.
D steht für Dual, es werden also jeweils beide Modi genutzt. Zum Beispiel Atrium und Ventrikel oder inhibiert und getriggert. Im inhibierten Modus kann der Schrittmacher die Abgabe eines elektrischen Reizes bei eigener Herzaktivität unterdrücken.
Typen
Es gibt drei verschiedene Arten von Herzschrittmachern
Typen von Permanenten Herzschrittmachern
Einkammerschrittmacher
Der Kammerschrittmacher (VVI) ist nach wie vor der am häufigsten verwendete Schrittmachertyp. Dieser Schrittmacher wird als Bedarfsschrittmacher verwendet, wird die Herzfrequenz zu langsam, wird nach Ablauf eines eingestellten Stimulationsintervalls wird ein Reiz auf die Elektrode abgegeben. Ansonsten ist der Schrittmacher bei genügender Eigenherzaktivität nicht aktiv.
Der Vorhofschrittmacher (AAI) ist das Gegenstück auf Vorhofebene.Zweikammerschrittmacher
Der Zweikammerschrittmacher (DDD) ist eine Vereinigung der beiden Bedarfsschrittmachertypen VVI und AAI. Die Stimulation über die Elektrode erfolgt bei Bedarf in Vorhof und Kammer nach Ablauf einer eingestellten Verzögerungszeit. Eine spontane Herzaktivität, im Atrium oder Ventrikel, führt, wie auch bei den Einkammerschrittmachern, zur Unterdrückung der Reizabgabe.Weitere Typen
Geschichte
Der erste vollständig in den menschlichen Körper eingebettete Herzschrittmacher wurde am 8. Oktober 1958 von Senning und Elmquist in Stockholm eingepflanzt. Die Geschichten, dass der Herzschrittmacher ebenso wie Teflon ein Nebenprodukt der Weltraumfahrt ist, sind ein reines Märchen.Schrittmacherfirmen
Weblinks