Herzog Widukind
Herzog Widukind (Wittekind) ist der erste namentlich bekannte Herzog des Herzogtums Sachsen.
Er ist zugleich Stammvater mehrerer sächsischer Dynastien, so der Ottonen, Welfen, Askanier und der Billunger.
Lebenslauf
Politisch-historische Bedeutung
Widukind war einer der bedeutendsten Gegenspieler Karls des Großen und zeigte ein bemerkenswertes Geschick. Die Sachsen wählten von Alters her Herzöge nur als Heerführer, der in Friedenszeiten wieder abdanken musste. Widukind erreichte mit seiner Taktik des nahezu permanenten Aufstands, dass er über mehrere Jahrzehnte hinweg als Herzog anerkannt war. Damit gewöhnte er die Sachsen daran, unter einem einheitlichen Regime zu stehen. Zugleich stärkte er die Stellung seiner Familie, aus der mehrere Dynastien sächsischer Herzöge und - nach dem Ende der Karolinger - deutscher Könige und Kaiser hervorgingen. Bemerkenswert ist auch seine Kriegstaktik, die man als eine Art Guerillakrieg bezeichnen kann. Präzise nutzte er jede Abwesenheit Karls aus Deutschland zum Gegenschlag, zog sich aber bei drohender Übermacht der Franken wieder zurück, um an anderer Stelle unerwartet zuzuschlagen. Auf diese Weise konnte er dem erheblich mächtigeren Frankenreich erstaunlich lange standhalten. Nach seiner Taufe fehlte den ungetauften Sachsen der Anführer, gleichwohl hielten sie Widukinds Taktik stellenweise noch über 15 Jahre aufrecht.
- Erwähnung im "Lied der Niedersachsen" und im Westfalenlied