Hermann von Salza
Hermann von Salza (* ca. 1179, † 20. März 1239) war von 1209 bis 1239 Hochmeister des Deutschen Orden und ein bedeutender Politiker seiner Zeit.Möglicherweise vor 1179 geboren, entstammte Hermann einem Ministerialengeschlecht, welches wahrscheinlich im Raum Gotha beheimatet war. Der Zeitpunkt seines Ordenseintrittes ist unbekannt, da er uns erstmals als Hochmeister, also 1209, begegnet. Als solches dürfte er sich während seiner ersten Regierungsjahre weitgehendst im Mittelmeerraum aufgehalten haben. Doch fällt in seine Zeit auch die Erweiterung der Ordenstätigkeiten von Spanien bis Livland.
Er war ein besonderer Vertrauensmann Kaiser Friedrich II, für den er ab 1222 immer wieder eine besondere Rolle als Vermittler zur päpstlichen Kurie darstellte. Doch auch der Papst schätzte diesen fähigen Mann besonders, so dass er eine Gleichstellung des Deutschen Orden mit den älteren Johannitern und Templern erreichte. Jeder Aufenthalt Hermanns bei Papst oder Kaiser brachte der Ordensgemeinschaft neue Privilegien und Schenkungen. Erwirkte er beim Papst vor allem die Gleichstellung mit den oben genannten älteren Ritterorden und die Inkorporation des Schwertbrüderordens im Jahre 1237, so brachte der Kaiser ihm vor allem die Schenkung Preußens ein. Wie bedeutsam die Rolle Hermanns in der Vermittlung zwischen Kaiser und Papst gewesen sein muss, kann man an der Tatsache erkennen, dass mit seinem Tode jegliche Verständigung zwischen Papst Gregor IX und Kaiser Friedrich II. abriss.
Innerhalb des Ordens wuchsen jedoch die Entfernungen zwischen Brüdern und Hochmeister, so das der Orden versuchte Hermann wieder einzufangen und aus den politischen Geschäften zurückzuziehen. Doch kam es hierbei zu keinem Eklat, da die Kräfte des Hochmeisters mit den Jahren nachließen und er sich selbst seit Ende 1238 nach Salerno zurückzog. Hier verstarb er am 20. März 1239.