Hermann I. (Thüringen)
Hermann I. war Landgraf von Thüringen von 1190 bis 1217.1181 erhielt er von seinem älteren Bruder Ludwig III die Pfalzgrafschaft Sachsen. Nachdem Ludwig 1190 beim Dritten Kreuzzug verstorben war, erbte er auch die Landgrafschaft.
Hermann I. heiratete zunächst 1182 Sophia von Sommereschenburg, die ihm die beiden Töchter Jutta und Hedwig gebar. 1196 heiratete er dann Sophie von Bayern, aus dieser Ehe gingen die Söhne Hermann, Ludwig, Heinrich Raspe und Konrad sowie die Töchter Irmgard und Agnes hervor.
Nachdem die alten Protagonisten der Auseinandersetzungen zwischen den Staufern und den Welfen, Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe, 1190 bzw. 1195 gestorben waren, verlagerte sich der Kampf auf ihre Söhne Philipp von Schwaben und Otto IV. Beide beanspruchten die deutsche Königskrone. Landgraf Hermann wechselte dabei in nur zwölf Jahren nicht weniger als siebenmal die Seiten. 1211 entschied er sich dann, Barbarossas Enkel Friedrich II bei seiner Bewerbung um die deutsche Königskrone zu unterstützen.
Hermann I. besuchte Schulen in Paris, daher war er bekannt mit zeitgenössischer französischer Literatur, die er zur deutschen Neubearbeitung weiterleitete. Dadurch wurde er zu einem großen Förderer von Kunst und Kultur. Am Landgrafenhof entstanden Heinrich von Veldekes Eneit, Wolfram von Eschenbachs Parzifal und Willehalm u.a. Die Wartburg wurde unter seiner Herrschaft endgültig zum Hauptsitz der Ludowinger. 1206 soll dort der Sängerkrieg stattgefunden haben, an dem so bedeutende Minnesänger wie Walther von der Vogelweide oder Wolfram von Eschenbach teilnahmen.
Am 25. April 1217 starb Hermann I. in Gotha, er wurde im Eisenacher Katharinenkloster beigesetzt. Nachfolger wurde sein Sohn Ludwig IV