Hering
Der Hering (Clupea) ist eine Gattung der Familie Heringe (Clupeidae).Es handelt sich um Fische, die in großen Schwärmen leben. Ihre Hauptnahrung sind Copepoden, kleine Krebse, die im Plankton leben.
Der Körper ist länglich, der Bauch rundlicher als bei der Sprotte. Die Schuppen am Bauch sind nicht gekielt. Eine Fettflosse fehlt. Der Hering wird nicht größer als 30 cm, ist weiß geschuppt und glänzt silbergrün. Der frische Fisch wird auch "grüner Hering" genannt.
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2 Speisefisch Hering |
Der Hering wird u.a. als Matjes, Bismarckhering, Rollmops, Bückling, Brathering oder Surströmming verzehrt.
Der Heringsfang in der Ostsee ist untrennbar mit dem Aufstieg der Hanse zur regionalen Wirtschaftsmacht verbunden. Der Hering war als eiweißreiches Nahrungsmittel und Fastenspeise im Mittelalter sehr begehrt, zusätzlich hatte er durch Einlegen in Salz oder Salzlake (mit Salz aus Lüneburg) den Vorteil gut transportiert und gelagert werden zu können. Fastenzeiten waren im Mittelalter sehr ausgedehnt und umfassten teilweise bis zu einem Drittel des Jahres.
Die Salzheringproduktion führte u.a. auch zum Bau des Stecknitzkanals zwischen Elbe und Trave, einem der ersten Kanalprojekte der Neuzeit in Mitteleuropa, für den Antransport des Lüneburger Salzes via Lübeck nach Schonen. Die dortigen hansezeitlichen Verarbeitungsplätze, Skanör und Falsterbo, wurden während der Saison im August und September zu Großstädten mit bis zu 20.000 Menschen. Eingelagert in zu einem Fünftel mit Salz gefüllten Fässern aus mecklenburgischem und pommerschem Holz, zertifiziert mit dem eingebrannten Siegel der Stadt Lübeck, wurden die Heringstonnen bis Nürnberg und Regensburg gehandelt.
Ab ca. 1500 verminderten sich stetig die Heringsschwärme in der Ostsee, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts fast völlig ausblieben. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Nordseeherings ab dem Ende des 15. Jahrhunderts begann der Aufstieg der niederländischen Generalstaaten und der Abstieg der Hanse.
In der Neuzeit führte die Überfischung der Heringsbestände im Nordatlantik in den 1970er Jahren zu schweren politischen Konflikten zwischen Island und anderen europäischen Staaten. Island weitete schrittweise seine Einflusszone im Nordatlantik aus - bis hin zur 200 SM-Zone - und veränderte damit auch das internationale Seerecht und das Völkerrecht.
Der Hering ist heute in Ost- und Nordsee in seinem Bestand bedroht.
Arten
Speisefisch Hering
Weblinks
Literatur