Herbert Simon
Herbert A. Simon (* 15. Juni 1916 in Milwaukee/Wisconsin, USA; † 9. Februar 2001 Pittsburgh, Pennsylvania) war einer der einflussreichsten Sozialwissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1978 erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften "für seine bahnbrechende Erforschung der Entscheidungsprozesse in Wirtschaftsorganisationen".
Simon trat 1942 in Chicago an der Illinois Institute of Technology eine Stelle als Politologe an, wobei er parallel Kontakte zu Ökonomen (u. a. Milton Friedman) an der Universität von Chicago aufbaute und Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften hörte. Zu seiner mathematisch-sozialwissenschaftlichen Ausrichtung kam nun eine fundierte Ausbildung in Wirtschaftswissenschaften. Seit 1949 baute er gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern am Carnegie Institute of Technology einen Aufbaustudiengang für Industrieverwaltung auf. Außerdem war er Mitglied der Kommission, die für die Koordination des Marshall-Plans verantwortlich zeichnete.
Das urspüngliche Forschungsgebiet der Entscheidungsfindung innerhalb von Organisationen hatte Simon nie ganz verworfen. Seit 1954 erforschte er diese Prozesse mithilfe von Computersimulationen. Das Thema beschäftigte ihn kontinuierlich über die nächsten Jahrzehnte, ohne dass er seine normale Lehrtätigkeit aufgab. Daneben war er zwischen 1968 und 1971 im wissenschaftlichen Beraterstab der Präsidenten Johnson und Nixon tätig. 1978 erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Simon war seit 1939 mit Dorothea Pye verheiratet und hatte drei Kinder. Im Jahr 2001 starb er in Pittsburgh.
Werdegang
Simon war der Sohn deutschstämmiger Eltern; sein Vater, ein Elektroingenieur, war 1903 in die USA ausgewandert, seine Mutter, eine Pianistin, hatte Vorfahren in Prag und Köln. Nach der Highschoolausbildung strebte er dem Vorbild eines Onkels, einem Sozialwissenschaftler, nach und studierte seit 1933 in Chicago Sozialwissenschaften. Sein Ziel war, ein "mathematischer Sozialwissenschaftler" zu werden, um die Gesellschaftswissenschaft durch eine analytische und systematische Basis zu stützen. 1936 schloss er die Universität ab und war bis 1939 zunächst als Forschungsassistent in der Stadtverwaltung, bis 1942 als Leiter einer Forschungsgruppe an der Universität Berkeley tätig. Sein Thema war bereits seit seiner Universitätszeit die Entscheidungsfindungsprozesse in Organisationen. Parallel zu seiner Zeit in Berkeley promovierte er an der Universität von Chicago über Entscheidungsfindung in Verwaltungsorganisationen. Bibliographie
1965
1981
1990
1994
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