Henrietta Maria von Frankreich
Henrietta Maria (* 15. November 1609, Paris; † 10. September 1669, Château de Colombes) war durch ihre Heirat mit Karl I die Königin von England, Schottland und Irland.
Table of contents |
2 Die arrangierte Heirat 3 Die Ehe 4 Der Kampf um die innenpolitische Macht 5 Der Bürgerkrieg 6 Das Exil 7 Sonstiges 8 Weblinks |
Als Henrietta-Marie de Bourbon, jüngste Tochter Heinrich IV. von Frankreich und der Maria de Medici sowie Schwester des späteren Königs Ludwig XIII verlor sie bereits im ersten Lebensjahr ihren Vater durch ein Attentat; ihre Mutter verbannte man aus Gründen der Staatsräson 1617 aus Frankreich.
Aus dynastischen Erwägungen heraus vermählt, war sie als Katholikin - ihr Vater war konvertiert, um die Glaubenskriege zwischen den Adelsparteien in Frankreich zu beenden - eine unpopuläre Wahl für einen englischen König. Mit diesem wurde sie Anfang Mai 1625 auf diplomatischem Weg per Stellvertreter kurz nach dessen Inthronisation verheiratet. Die eigentliche Trauung fand am 13. Juni 1625 in der katholischen Kirche St. Augustine in Canterbury statt, da ihre Konfession eine Trauung nach dem anglikanischen Ritus unmöglich machte. Die Beziehung war am Anfang von Gefühlskälte bestimmt. Ursprünglich hatte Karl beabsichtigt, eine Tochter des spanischen Königs Philipp III zu ehelichen, aber eine dementsprechende diplomatische Mission war fehlgeschlagen.
Mit dem Favoriten des Königs, George Villiers, dem ersten Herzog von Buckingham, verstand sie sich überhaupt nicht. Als dessen Mörder, John Felton im August 1628 verfolgt wurde, stellte dies ihre Beziehung zum König erneut auf die Probe.
Gleichwohl verbesserte sich das Verhältnis der Eheleute schließlich. Am englischen Königshof wurde spöttelnd davon gesprochen, daß der König begänne, sich in die Königin zu verlieben.
Ihre Weigerung, den katholischen Glauben abzulegen, entfremdete sie der Bevölkerung und einflussreichen Beratern ihres Gatten wie William Laud, Erzbischof von Canterbury und Thomas Wentworth, dem Earl von Strafford. Karl hingegen neigte latent zum Katholizismus und zeigte keine Anzeichen von Homosexualität, die man seinem Vater Jakob I nachgesagt hatte. Henrietta Maria wurde Mutter von zehn Kinder, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten, und erlitt mehrere Fehlgeburten.
Als sich in den 1630er-Jahren innenpolitische Konflikte abzeichneten, wandte sich Henrietta Maria verstärkt der nationalen Politik zu. Sie schuf eine Allianz mit den puritanischen Höflingen, um eine Annäherung an Spanien zu verhindern und plante einen coup d´etat (Putsch) zur Entmachtung des Parlaments. Allerdings minderten ihre deutlich katholisch orientierten Beziehungen zum Papst bzw. Frankreich Karls Erfolgsaussichten und verärgerten zudem die Bevölkerung.
Als im August 1642 der Bürgerkrieg begann, weilte sie auf dem Kontinent und kehrte erst Anfang 1643 nach England zurück. Mit ihren Begleitern landete sie in Yorkshire und versuchte energisch, die Unterstützung für die Royalisten in Nordengland zu organisieren. Der Zusammenbruch der königlichen Stellungen und die Weigerung des Monarchen, zu verhandeln, veranlassten sie mit ihren Söhnen im Juli 1644 nach Frankreich zu fliehen. Karl wurde 1649 hingerichtet und ließ sie ohne finanzielle Mittel zurück.
In Paris hatte sie - in Begleitung ihres exzentrischen Hofkanzlers Sir Kenelm Digby - Zuflucht gesucht. Dort verärgerte sie sowohl die Royalisten im Exil, als auch ihren ältesten Sohn Karl (der spätere Karl II. von England) mit dem Versuch, ihren jüngeren Sohn Heinrich zur Konversion zum Katholizismus zu bekehren. Im Verlauf der Restauration kehrte sie nach England im Oktober 1660 zurück und blieb zunächst dort, um fünf Jahre später für immer in ihr Vaterland Frankreich zurückzukehren. Ihre ständigen finanziellen Probleme wurden durch eine großzügige Pension beseitigt. Mit dem Geld gründete sie einen Konvent in Chaillot, wo sie sich auch niederließ. Begraben wurde sie in der gotischen Kathedrale von St. Denis bei Paris.
Herkunft
Die arrangierte Heirat
Die Ehe
Nachkommen
Der Kampf um die innenpolitische Macht
Der Bürgerkrieg
Das Exil
Sonstiges