Helmut Lemke
Dr. Helmut Lemke (* 29. September 1907 in Kiel - †  15. April 1990 in Lübeck) war von 1963 bis 1971 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein.Nach dem Abitur begann Lemke ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen und Kiel, welches er 1928 mit dem ersten und 1932 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Schon 1929 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur..
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Lemke als NSDAP-Mitglied Bürgermeister von Eckernförde. In dieser Funktion sagte er Anfang Februar 1933 in SA-Uniform: "Wir alle, jeder an seiner Statt, sind dazu aufgerufen, die Hammerschläge des Dritten Reiches auszuführen". Auf Anordnung des Bürgermeisters Lemke wurden noch im gleichen Monat zahlreiche Sozialdemokraten und Kommunisten in Eckernförde verhaftet. Zwei von ihnen, Hermann Ivers (KPD-Ortsvorsitzender) und Heinrich Otto, wurden später von den Nationalsozialisten umgebracht.
Lemke bekleidete dann später das Amt des Bürgermeisters von Schleswig.
Während des Zweiten Weltkriegs war als Offizier bei der Marine. Nach dem Krieg begann er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt und Notar.
Lemke war Mitglied der CDU. Seit 1950 gehörte er dem Landesvorstand an, von 1964 bis 1971 war er dann Landesvorsitzender der CDU in Schleswig-Holstein. Von 1963 bis 1971 war er außerdem Mitglied im Bundesvorstand der CDU Deutschlands.
Von 1955 bis 1983 gehörte er dem Landtag von Schleswig-Holstein an.
1954 wurde er im Kabinett von Kai-Uwe von Hassel Kultusminister des Landes Schleswig-Holstein. 1955 wurde er dann Innenminister. Nachdem Kai-Uwe von Hassel im Januar 1963 als Nachfolger von Franz Josef Strauß Bundesminister der Verteidigung geworden war, wurde Lemke am 7. Januar 1963 als sein Nachfolger in das Amt des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt.
Nach der Landtagswahl 1971 trat Lemke von seinem Amt als Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger wurde Gerhard Stoltenberg.
Lemke amtierte dann bis zu seinem Ausscheiden 1983 als Präsident des Landtages von Schleswig-Holstein.