Heitor Villa-Lobos
Heitor Villa-Lobos (1887-1959) wurde in Brasilien geboren. Er ist der bekannteste Komponist Südamerikas und weltweit geschätzt. Er hatte aber sehr wenig formale Ausbildung. In jungen Jahren hatte er das Cellospiel von seinem Vater, Buchhändler von Beruf, gelernt. Danach verdiente er mit Cellospielen in Cafés und Theaterorchestern im ganzen Land seinen Lebensunterhalt. Viele Elemente der Volksmusik, denen er unterwegs begegnetete, nahm er in seiner Musik auf. Seine erste Werke stammen aus jenen Jahren und sie haben bei dem grossen Artur Rubinstein während einer Tournee in Brasilien große Begeisterung erweckt.1923 verbrachte Villa-Lobos ein Jahr in Paris, wo er wichtige neue Eindrücke aufnahm und, zurück in seinem Heimatland, einige seiner bedeutendsten Werke schrieb. Seitdem war er international berühmt. Schon als Nationalheld betrachtet, lebte er meist in Brasilien, war aber oft in Europa als Gast-Dirigent tätig.
Villa-Lobos hat viel komponiert, in allen traditionellen Formen. Unter seinen zahlreichen Orchesterwerken sind zwölf Symphonien. Aber die bekannstesten und erfolgreichsten Werke sind die mit dem echten brasilianischen Geist: 14 "Choros" und 9 "Bachianas Brasileiras". Die letzteren bringen brasilianische Volksmelodien in Bachsche Strukturen, mit einzigartigen Effekten.
Villa-Lobos hat mehr als zweitausend Kompositionen geschrieben. Schon ein Jahr nach seinem Tod wurden alle seine Werke im "Museum Villa-Lobos", das am 22. Juni 1960 in Rio de Janeiro gegründet wurde, gesammelt und aufbewahrt.