Heinz Kühn
Heinz Kühn (* 18. Februar 1912 in Köln; † 12. März 1992 in Köln) war deutscher Politiker (SPD) und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.Im Jahre 1930 wurde er Mitglied in der SPD. 1933 musste er in die Emigration gehen.
Von 1966 bis 1978 ist er Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. In diesem Amt wird Johannes Rau sein Nachfolger.
Heinz Kühn wurde am 18. Februar 1912 in Köln geboren und studierte dort nach seinem Abitur Staatswissenschaften und Nationalökonomie. Nach der Machtübernahme Hitler 1933 ging er ins Exil, er war unter anderem in Prag, Brüssel und zum Schluss in Gent. Während dieser Zeit arbeitete er an Untergrundzeitschriften mit, um das deutsche Volk zu informieren.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er zuerst als Journalist, bald auch als Politiker. Von 1946-1950 war er als Redakteur der Rheinischen Zeitung tätig, seine politische Karriere begann mit der Wahl in den Landtag NRW. Von 1953-1963 war er Mitglied im Bundestag. Im Juli 1962 kehrte Kühn als Fraktionsvorsitzender der SPD in den Düsseldorfer Landtag zurück. Im gleichen Jahr wurde er auch Landesvorsitzender der SPD Nordrhein-Westfalen. Sein Bundestagsmandat legte er im März 1963 nieder.
1966 wurde er mit Hilfe der FDP zum Ministerpräsident in NRW gewählt und begründete damit die erste sozialliberale Koalition die später auch auf Bundesebene als Vorbild wirkte. Sanierung des Ruhrgebiets, Schulreform und Verwaltungsreform waren die drei Hauptaufgaben, die sich Kühn in Düsseldorf vorgenommen hatte und bei deren Erfüllung er beträchtliche Erfolge vorzeigen konnte.
In den letzten Jahren der Amtsführung Kühns als Ministerpräsident konstatierten seine Kritiker immer deutlicher Resignation und Anzeichen von Führungsschwäche. Zu einer schweren Belastung wurden im Frühjahr 1978 die Umstände des Rücktritts des Landesbankchefs Ludwig Poullain, die auch Kühns politische Verantwortung berührten. Kühn wollte zwar ursprünglich bis 1980 im Amt bleiben, trat dann aber doch aus gesundheitlichen Gründen zum 20. September 1978 zurück; sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wurde Johannes Rau. Im gleichen Jahr schied er auch aus dem nordrhein-westfälischen Landtag aus.
Im November 1978 wurde Kühn von der Bundesregierung zum Ausländer-Beauftragten berufen und behielt damit engen Kontakt zur Bonner Politik. Er nahm dieses Amt noch bis Herbst 1980 wahr. Als Mitglied des Europa-Parlaments (Juli 1979-1984) blieb er jedoch weiterhin politisch aktiv. Im Juni 1983 übernahm er nach dem Tod von Alfred Nau den Vorsitz der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, die er bis Ende 1987 leitete.
siehe auch Kühnmemorandum
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