Heinrich von Veldeke
Heinrich von Veldeke (* vor 1150, † um 1190/1200; niederländisch: Hendrik van Veldeke) war ein niederländisch-deutscher Dichter des 12. Jahrhunderts und stammte aus einem adligen Geschlecht, das in der Nähe von Maastricht seinen Sitz hatte.
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Heinrich von Veldeke wurde wohl um 1140/50 geboren; die Geburt vor 1150 ist
wahrscheinlich, da im Jahr 1174 das Manuskript seines Eneas-Romans zu zwei
Dritteln fertig war. Er ging aus einem Ministerialengeschlecht hervor, das
sich nach dem Dorf Veldeke westlich von Maastricht im heutigen Belgien benannte
(Hs C). Eventuell war er zum Kleriker ausgebildet worden, versah dann aber den
Hofdienst. Er stand im Dienste der Grafen von Looz (Los) und Rineck, welche
zugleich die Burggrafschaft von Mainz bekleideten.
In Mainz wohnte er zu Pfingsten 1184 dem berühmten Kaiserfest bei, das
Friedrich I. seinen Söhnen Heinrich und Friedrich zu Ehren veranstaltete.
Er nennt als Gönner: die Gräfinnen Agnes von Looz und Margarethe von Cleve
sowie den späteren Landgrafen Hermann von Thüringen, an dessen Hof er die Eneit
vollendet.
Er starb wahrscheinlich kurz vor 1190 auf der Neuenburg bei Freyburg a. d. Unstrut.
Die einzigen festen Daten ergeben sich aus dem Bericht über den Diebstahl
seines zu zwei Dritteln fertigen Romanmanuskripts im Jahr 1174, das er 9 Jahre
später in Thüringen zurückerhielt und abschließen konnte (Eneit 352,26ff.),
bzw. aus der Tatsache, dass Wolfram von Eschenbach im 8. Buch des
Parzival, also etwa 1205, seinen Tod beklagt (404,28f.).
Aus dem 12. bis 15. Jahrhundert sind 14 für die Eneit relevante Zeugnisse
(Handschriften und Fragmente) bekannt. Der früheste vollständige Text (um
1220-30) liegt mit dem illustrierten Manuskript SBB-PK, Ms. germ. fol. 282 vor.
Heinrich von Veldeke trat als Epiker und Minnesänger hervor. Die
provenzalische Minneauffassung ist für ihn bezeichnend; er gehört zu den
ersten, die Formen und Motive des romanischen Minnesangs aufnehmen.
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