Hattusa
Hattusa war die Hauptstadt der Hethiter. Sie liegt ca. 200 km östlich von Ankara beim Dorf Boghazkale (früher Boghazköi) im anatolischen Hochland am Bogen des Kizil Irmak (früherer Name Halys). Die deutsche Orientgesellschaft begann mit den Ausgrabungen im Jahre 1906 unter Hufo Winckler und Theodor Makridi Bey. Bis heute gräbt das Deutsche Archäologische Institut dieses Areal aus und fördert jährlich neue Erkenntnisse und auch Keilschrifttexte zu Tage.
Im Jahre 1834 besuchte der frz. Reisende Charles Texier das zentral-anatolische Hochland und entdeckte die Ruinen der alten Hauptstadt, ohne allerdings, dass er die vorgefundenen Ruinen richtig zuordnen konnte. Er dokumentierte und skizzierte aber neben den offensichtlichen Ruinen des Stadtareals auch das nahe gelegene Felsheitigtum Yazilikaya, dass durch seine Darstellungen von Gottheiten (sog. Götterprozession) weltberühmt wurde. Nach C. Texier besuchten in folgenden Jahrzehnten weitere Forschungsreisende das Stadtgebiet, darunter u.a. Franzosen (E. Chantre, der die ersten Photographien machte) und auch der deutsche Architekt Carl Humann. Aber erst Hugo Winckler, der Berliner Assyriologe und Keilschriftforscher, machte sich 1906 zu einer Grabung auf den Weg, der die Hypothese zugrunde lag, dass es sich bei den Ruinen um die alte Hethiterhaupstadt Hattuscha handelte. Zusammen mit dem türkischen Archäologen Theodor Makridi Bey fand er in der ersten Grabungskampagne 1906 den eindeutigen Hinweis, dass es sich bei den Ruinen von Boghazköi um die alte Hauptstadt des hethitischen Reiches handelt. In weiteren Grabungskampagnen in den Jahren 1907 sowie 1911/12 wurden an die zehntausend Tontafelfragmente mit zahlreichen Inschriften geborgen. Nach dem ersten Weltkrieg ruhten die Grabungen noch für mehr als ein Jahrzehnt und wurden erst im Jahre 1931 unter der Leitund von Kurt Bittel wieder aufgenommen.
Winckler sowie auch später Bittel stießen auf die Tontafel -Archive der hethitischen Könige und Verwaltung, die u.a. auch die internationale Korrespondenz enthielt. Nach kurzer Grabungszeit hielt Winckler den in Akkadisch verfassten Friedensvertrag zwischen Ägypten und Hatti in der Hand, der zwischen Hattusili III. und Ramses II. geschlossen worden war
Sie war eine Stadt der Götter und Tempel. Die Oberstadt war ein rein sakral genutztes Areal, wie Ausgrabungen in den letzten Jahren bezeugen können. Die reich dekorierten Stadttore sowie ein bislang ungekanntes Sphinxtor erwiesen sich als Bestandteile einer repräsentativen Prozessionsstraße.