Harzer Schmalspurbahnen
Als Harzer Schmalspurbahnen bezeichnet man das 132 km lange Netz von 1000 mm-Schmalspurbahnen im Harz (nördlichstes Mittelgebirge in Deutschland).
Das Schmalspurnetz ist durch die Verbindung von ursprünglich getrennten Bahnlinien entstanden, welche verschiedenen Bahngesellschaften gehörten.
1887 wurde mit der Strecke Gernrode–Mägdesprung die erste Schmalspurstrecke im Harz eröffnet. Sie gehörte zur "Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE)". In den Folgejahren wurde die Strecke verlängert und das Streckennetz vergrößert. Zum Netz der GHE gehörten die Bahnlinien von Gernrode (Harz) bis Harzgerode, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle. Da die Bahnlinie auf einem langen Abschnitt dem Tal des Flüsschens "Selke" folgt, entstand der Beiname "Selketalbahn".
Im Jahr 1896 wurde die zweite Eisenbahngesellschaft im Handelsregister eingetragen, welche eine Schmalspurbahn durch den Harz errichten wollte. Im Jahr 1899 eröffnete die "Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn AG (NWE)" die Harzquerbahn (von Nordhausen nach Wernigerode) und die Brockenbahn (von Drei Annen-Hohne zum Brocken).
1898 wurde die "Südharz Eisenbahn AG (SHE)" gegründet. Unter ihrer Regie wurde 1899 die Strecke Walkenried–Braunlage–Tanne eröffnet.
Durch die Teilung Deutschlands nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Südharz-Eisenbahn vom restlichen im Osten gelegenen Streckennetz getrennt. Seit den 1960er Jahren existiert die SHE nicht mehr.
Die GHE und die NWE wurden 1949 verstaatlicht und der Deutschen Reichsbahn der DDR unterstellt.
Infolge der Grenzschließung am 13. August 1961 wurde der öffentliche Verkehr mit Personenzügen auf der Brockenbahn eingestellt. Später durften nur noch Personen mit speziellem Passierschein bis nach Schierke fahren.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat die Deutsche Reichsbahn die Brockenbahn rekonstruiert. Seit der Wiedereröffnung am 15. September 1991 zählt die Strecke hinauf zum Brocken (höchster Gipfel des Harzes) zu den bekanntesten Strecken der Harzer Schmalspurbahnen.
Am 1. Februar 1993 übernahm das nicht bundeseigene Eisenbahnunternehmen "Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB)" von der Deutschen Reichsbahn (DR) Fahrzeuge, Strecken, Personal usw. und fungiert seitdem als Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Die HSB betreibt heute das größte noch existierende Schmalspurbahnnetz in Deutschland. Hervorzuheben ist, dass täglich Züge nach Fahrplan verkehren. Es kommen dabei auch mehrere Dampflokomotiven zum Einsatz. Der Regionalverkehr zwischen Nordhausen und Ilfeld wurde hingegen auf Dieselbetrieb umgestellt.
Die bekannteste Strecke ist die Brockenbahn. Sie fährt täglich mehrmals von Wernigerode bis zum Brocken und zurück.Geschichte
Harzer Schmalspurbahnen GmbH