Harun ar-Raschid
Harun ar-Raschid (Harun der Rechtgeleitete), in Deutschland auch in der Schreibweise Harun al-Raschid bekannt, arabisch: هارون الرشيد, Kalif (* 786; † 809) aus dem Geschlecht der Abbasiden. Der Name Harun ist die arabische Form von Aaron.Zu seiner Zeit steht das arabische Weltreich auf dem Höhepunkt. Die Armeen Harun ar-Raschids siegten wiederholt gegen Byzanz. Der riesige Staat war in Haruns Hand zentralisiert und trotz dessen Verschwendungssucht und der Steuerlast der damals höchstentwickelte Staat der Erde (einige Forscher nennen jedoch auch China oder Byzanz in dieser Rolle). Die politische Stabilität wurde vor allem durch das Wesirat der Barmakiden gesichert. Nach China (798 Haruns Gesandtschaft in Chang-an), Indien und Europa reichende Handelsbeziehungen kennzeichneten diese Zeit. Der Islam breitete sich erneut in gewissen Grenzen (wenn auch vorwiegend innerhalb des Reiches) aus. Harun war Zeitgenosse Karls des Großen, mit dem er eine Gesandtschaft austauschte.
Unter heutigen Muslimen, vor allem persischer Herkunft, ist er wegen seiner Brutalität und seines Lebenswandels nicht unumstritten, während er im Westen meist als märchenhafte Gestalt wahrgenommen wird (siehe Tausendundeine Nacht).
Al-Hadi (Vorgänger) | Liste der Kalifen | Al-Amin (Nachfolger) |