Hans-Peter Martin
Hans-Peter Martin
Dr. jur Hans-Peter Martin (* 11. August 1957 in Bregenz) ist ein österreichischer Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments.
Er promovierte 1984 an der Universität Wien. Er begann als Journalist und war später Korrespondent beim deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel und Buchautor von "Die Globalisierungsfalle", sowie Mitautor von "Bittere Pillen". Diese Bücher beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Globalisierung und den Machenschaften der Pharmaindustrie. Von 1996 bis 1999 war er im Aufsichtsrat von Greenpeace Deutschland. Er ist seit 1987 Mitglied des Club of Rome. Er erhielt 1980 den Dr.-Karl-Renner-Förderungspreis für Publizistik und im Jahre 1997 den Dr.-Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch.
1999 war er Spitzenkandidat der SPÖ für die Europawahlen und ist als Mitglied in das Europaparlament eingezogen. Später verwarf er sich mit der Partei und wurde parteilos, auch weil er die Leitung der SPÖ-Delegation nicht übernehmen durfte.
Über Österreich hinaus bekannt geworden ist er Ende März 2004 durch seine Vorwürfe der Korruption und Bereicherung durch Verschwendung von Steuergeldern durch unredliche Spesen- und Reisekostenabrechnungen gegenüber seinen Parlamentskollegen. Im Gegenzug mußte er sich ebenfalls Anschuldigungen wegen mißbräuchlichem Umgang mit Spesen stellen.
Am 31. März 2004 veröffentlichte er in Straßburg eine Liste mit 57 Namen deutscher Parlamentarier, die alle angeblich zu Unrecht Tagegelder kassiert hätten. Er beschuldigte Politiker aller Parteien, sie hätten sich in die Tagegeldlisten eingetragen und den Sitzungsort gleich danach wieder verlassen.
Bei der Europawahl 2004 kandidierte er in Österreich auf Platz 1 der von ihm gegründeten Liste MARTIN, an Platz 2 kandidierte Karin Resetarits. Mit 14,04 % der Stimmen wurde die Liste drittstärkste Kraft hinter SPÖ und ÖVP. Damit gewann er zwei der 18 österreichischen Sitze im Europaparlament. Neben ihm zog noch Karin Resetarits, ehemalige Moderatorin des ORF ein.
Weblinks