Hans-Joachim Stuck
Hans-Joachim Stuck (* 1. Januar 1951 in Garmisch-Partenkirchen) ist ein deutsch-österreichischer Rennfahrer.Als Sohn des "Bergkönigs" Hans Stuck konnte der junge "Striezel" schon als Jugendlicher auf dem Nürburgring Erfahrungen sammeln, da sein Vater dort Fahrerlehrgänge abhielt. Schon mit 16 bekam er per Sondergenehmigung den Führerschein. 1969 gewann er den Sportfahrerlehrgang Scuderia Hanseat und verdiente sich mit Erfolgen bei kleineren Rennen die internationale Rennlizenz.
1970 gewann der 19 Jahre junge Naturbursche mit seiner jahrelangen Erfahrung die Erstausgabe des 24-Stunden Rennen auf dem Nürburgring auf einen privaten BMW. Diesen Erfolg konnte er 1998 (auf BMW Diesel) und 2004 (auf BMW M3 GTR) wiederholen.
1971 wurde Stuck Werksfahrer bei BMW in der Europameisterschft für Tourenwagen. Zudem machte er die ersten Gehversuche in der Formel 2 und entwickelte sein Markenzeichen, den blauen Helm mit weißen Sternen um die Visieröffnung.
Im Gefolge seines Mentors Jochen Neerpasch wechselte Stuck 1972 zu Ford und wurde u.a. Deutscher Meister bei den Tourenwagen, auf einem Capri.
Zurück bei BMW feierte der "König von Hockenheim" Siege in der Formel 2 auf einem March mit bayerischem Motor. Diese Erfolge des fröhlichen blonden Gaudi-Burschen, der nach Siegen jodelte, sorgte für ausverkaufte Rennstrecken, insbesondere am Hockenheimring, wo die F2 bis zu dreimal im Jahr gastierte, u.a. beim Jim Clark-Gedächtnisrennen.
In der Formel 1 fuhr Stuck von 1974 bis 1976 für March-Ford insgesamt 8 WM-Punkte ein. Im Jahre 1977 belegte der im Grenzgebiet in der Nähe der Zugspitze aufgewachsenes bzw. lebende Stuck im Brabham-Alfa Romeo V12 jeweils dritte Plätze bei seinen beiden Heimrennen, dem Hockenheimring und Zeltweg. In USA fiel er in Führung liegend aus. Danach mußte er im Team von Bernie Ecclestone seinen Platz an Niki Lauda abgeben. Für Shadow und das deutsche ATS Team konnte er in den folgeden Jahren jeweils punkten, verpasste jedoch die Chance, zum Team von Williams zu wechseln, bevor dieses große Erfolge errang. Danach war die F1-Karriere beendete, zumal seine Körpergröße von ca. 194 cm angesichts der technischen Entwicklung - hin zu extrem weit vorne platzierten Cockpits - ungeeignet war. Viele Fahrerkollegen erlitten schwere Beinbrüche in den folgenden Jahren.
1979 wurde Stuck mit mehreren Siegen Meister der Procar-Serie, in der u.a. die schnellsten F1-Piloten in identischen 470 PS starken BMW M1 antraten.