Halophil
Als halophil oder halotolerant werden Organismen bezeichnet, die auch bei erhöhten Salzkonzentrationen in ihrem Lebensraum noch in der Lage sind zu überleben und sich gegebenenfalls sogar zu vermehren. Zu den Lebensräumen mit erhöhter Salinität gehören das Meerwasser, Salzseen, saline Verdunstungsbecken, aber auch so ungewöhnliche Standorte wie etwa die Oberflächen von Wüstenpflanzen oder die Nasenhöhlen von Wüstenleguanen. Der Salzgehalt dieser Lebensräume variiert über einen weiten Bereich und kann dem des Meerwassers (3% Salz) bis zu dem einer gesättigten Natriumchloridlösung (30%) entsprechen. Die Salzzusammensetzung der genannten Standorte kann sich je nach deren Ursprung erheblich unterscheiden. Ist die Salinität thalassohaliner Standorte weitgehend durch Natriumchlorid bestimmt, so sind viele athalalssohaline Salzseen reich an Calcium, Magnesium oder Carbonat. Zusätzlich kann die Salinität kontinuierlichen oder schlagartigen Änderungen unterliegen, die z.B. beim Austrocknen eines Sees, bei der Vermischung von Wassermassen in Ästuarien oder bei heftigen Regenfällen vorkommen.Innerhalb der Gruppe der halotoleranten und halophilen Prokaryoten wird diese Anpassung durch zwei Strategien erreicht:
- Akkumulation von anorganischen Salzen im Cytoplasma ("salt-in" Strategie)
- Akkumulation von organische Verbindungen, die als kompatible Solute bezeichnet werden ("organic-osmolyte" Strategie)