Halldór Laxness
Halldór Laxness (* 23. April 1902 bei Reykjavík; † 9. Februar 1998) war ein isländischer Schriftsteller.
Table of contents |
2 Die wichtigsten Werke 3 Das Spätwerk und Ausblicke 4 Siehe auch 5 Weblinks |
Laxness hieß mit bürgerlichem Namen Halldór Guðjónsson. Den Künstlernamen legte er sich nach dem Hof Laxness bei Mosfellsbær zu, wo er aufgewachsen war. Den Namen Kiljan legte er sich zu nach seiner Umkehrung zum Katholizismus, nach einem irischen Heiligen. Er gilt als der erste isländische Autor der Neuzeit, der Weltruhm erlangte, was der ihm 1955 zugesprochene Nobelpreis belegt.
Da er aus wohlhabendem Hause stammte, konnte er seine Bildung durch zahlreiche Reisen vervollständigen. Auf dem Kontinent lernte er den Katholizismus kennen und konvertierte dazu. Dies erkennt man auch in seinem frühen Roman "Der große Weber von Kaschmir" (1927), der überdies Einflüsse von Expressionismus und Surrealismus aufweist und andererseits im Ton nicht selten an den frühen Thomas Mann erinnert.
Weitere berühmte Werke von Laxness sind "Salka Walka" (1931/32), "Sein eigener Herr" (1934-36) und "Weltlicht" (1937-40). In "Sein eigener Herr" geht es um einen hartnäckigen Kleinbauern, der trotz widrigster Umstände seine Selbstständigkeit nicht aufgeben will (der isländische Titel lautet "Sjálfstætt fólk" d. i. "selbstständige Leute"). In "Weltlicht" hingegen schildert er die Abenteuer und Fährnisse eines Mannes aus einfachsten Verhältnissen, der unbedingt Schriftsteller werden will und deshalb gegen viele Vorurteile seiner Umgebung zu kämpfen hat.
Das bekannteste Buch von Laxness ist vermutlich der Roman "Die Islandglocke" (is. Íslandsklukkan, 1943-46). Angelehnt an historische Figuren (v.a. den Sprachwissenschaftler Árni Magnússon) sucht darin Arnas Arnaeus um 1700 im ländlichen Island nach kostbaren alten Schriften. Die verelendeten Bauern haben diese teilweise versteckt, teilweise auch umfunktioniert (z.B. in Isoliermaterial). Zwar verliebt sich Arnas in die schöne Bischofstochter Snæfríður, hat aber zu wenig Mut sich wirklich auf eine Beziehung zu ihr einzulassen, obwohl seine Liebe erwidert wird. Der zweite Handlungsstrang stellt den mit allen Wassern gewaschenen Bauern Jón in den Mittelpunkt. Er wird des Mordes angeklagt, kann sich einer Hinrichtung gerade noch entziehen und irrt anschließend jahrelang durch das von Kriegen und sozialen Gegensätzen gezeichnete Europa. Dieser Teil des Romans, der allerdings mit dem anderen eng verknüpft ist (Arnas und Jón begegnen sich mehrfach), erinnert immer wieder an berühmte Schelmenromane wie etwa Grimmelshausenss "Simplicissimus Teutsch".
Laxness schrieb noch zahlreiche weitere Romane, darunter "Die glücklichen Krieger" (1952), wo er die negativen Seiten von Sagahelden teilweise satirisch aufzeigte - nicht unbedingt zur Freude aller seiner Landsleute. Das Buch wurde allerdings in bewußt archaisierender Sprache geschrieben, und wird von vielen als die größte Parodie isländischer Sprache angesehen. Ende der 50er Jahre wandte er sich vom Kommunismus ab. In seinen späteren Romanen "Das Fischkonzert" (1957), "Das wiedergefundene Paradies" (1960) und "Am Gletscher" (1968) ist auch die Sozialkritik nicht mehr so deutlich.
Einige seiner Romane wurden auch verfilmt: "Das Fischkonzert"/Brekkukotsannáll ( (1973) und "Das wiedergefundene Paradies"/Paradísarheimt (1980) von dem Regisseur Rolf Hädrich, "Atomstation"/Atómstöðin (1984) von Þorsteinn Jónsson und 1998 "Am Gletscher"/Kristnihald undir Jökli von seiner Tochter Guðný Halldórsdóttir.
Sein Gesamtwerk umfasst noch zahlreiche weitere Romane und Theaterstücke, auch war er häufig journalistisch tätig. Seine Werke wurden in zahlreiche andere Sprachen übersetzt.Die Anfänge
Die wichtigsten Werke
Längere Zeit war er anschließend Anhänger marxistisch-kommunistischer Lehren. U. a. kommt dies in seinem Roman "Atomstation" (1948) zum Ausdruck, wo er sich auch energisch gegen die Stationierung US-amerikanischer Raketen auf Island wendet.Das Spätwerk und Ausblicke