Hadrian VI. (Papst)
Hadrian VI. (* 2. März 1459, in Utrecht), † 14. September 1523 in Rom - bürgerlicher Name Adrian Florisz Boeyens oder Ardiaan Florisz d'Edel - war Papst von 1522 bis 1523.Adrian wurde als Sohn eines Zimmermanns in Utrecht geboren. Seine theologische Ausbildung begann er bei den Brüdern vom gemeinsamen Leben in Zwolle. Anschließend studierte er in Löwen Philosophie, Theologie und Kirchenrecht. Besonders das Wirken der Scholastikern wie Thomas von Aquin hatte es Adrian angetan. Ab 1493 lehrte er an der Universität in Löwen Theologie.
1507 wurde Adrian Erzieher des zukünftigen Kaisers Karl V und erhielt somit einen einflussreichen Zugang zum Herrschergeschlecht. 1516 erhebt Papst Leo X Adrian zum Kardinal.
Er wurde zum Inquisitor in Aragonien und in Navarra ernannt. Ein Jahr später wurde er auch Inquisitor in León und in Kastilien.
Am 9. Januar 1522, nach dem Tod von Papst Leo X wurde Arian zu dessen Nachfolger gewählt. Eines der größten Probleme, mit dem Hadrian VI. sich auseinander setzen musste war die beginnende Reformation in Deutschland. Mit einer durchgreifenden Reform der Kirche versuchte er die Reformation in Deutschland aufzuhalten, was ihm aber nicht gelang. Die Gegensätze waren bereits zu groß und eine Umsetzung des Wormser Edikts war nicht mehr möglich, da der Reichstag in Nürnberg, der von 1522 - 1523 in der Reichsstadt tagte, die Entscheidung verschob.
Dies war aber nur ein Problem, mit dem sich der neue Papst beschäftigen musste. Auch der Kampf mit den muslimischen Türken war ein stetiges Problem, erst recht nachdem der Johanniterorden auf Rhodos bei einem Angriff der Osmanen unter Süleyman I geschlagen wurde und nach Malta ausweichen musste.
Ebenso die Streitereien zwischen den Habsburgern und den Franzosen war ein nicht zu lösendes Problem. Nach nur kurzer Amtszeit verstarb der Papst im Spätsommer 1523.
Hadrian war bis zur Wahl von Papst Johannes Paul II im Jahre 1978 der letzte nicht-italienische Papst.
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