Haar der Berenike (Sternbild)
Daten des Sternbildes Haar der Berenike | |
---|---|
Deutscher Name | Haar der Berenike |
Lateinischer Name | Coma Berenices |
Lateinische Abkürzung | Com |
Lage | auf Himmelsäquator |
Rektaszension | 11h 55m bis 13h 35m |
Deklination | -34° bis +14° |
Fläche | 386 Quadratgrad Rang 42 |
Sichtbar auf Breitengraden | -16° bis +90° |
Beobachtungszeitraum für Deutschland | Frühjahr |
Anzahl der Sterne mit Größe < 3m | 0 |
Hellster Stern, Größe | Diadem (α Com) 4,3m |
Meteorströme | |
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) | Jagdhunde Großer Bär Löwe Jungfrau Bärenhüter (Bootes) |
Table of contents |
2 Geschichte 3 Mythologie 4 Himmelsobjekte |
Das Haar der Berenike erscheint als eine Ansammlung lichtschwacher Sterne am Himmel. Viele davon gehören zu dem Coma-Haufen, einem offenen Sternhaufen in 250 Lichtjahren Entfernung, der etwa 30 Sterne enthält. Den schönsten Anblick liefert das Sternbild in einem Fernglas. Der hellste Stern ist β Com (4.2 mag).
In der antiken griechischen Mythologie war das Haar der Berenike kein eigenes Sternbild, sondern wurde dem Löwen zugerechnet.
Berenike lebte historischen Überlieferungen nach im 3. Jahrhundert vor Christus und war die Schwester und Gemahlin des ägyptischen Königs Ptolemäus III. Als Ptolemäus in den 3. syrischen Krieg zog, legte sie ein Gelübde ab. Sollte ihr Gemahl siegreich und unversehrt heimkehren, gelobte sie den Göttern, ihr prachtvolles Haar zu opfern. Ptolemäus siegte und Berenike hielt ihr Versprechen, indem sie ihr Haar abschnitt und in einem Tempel darbrachte. Trotz strengster Bewachung war der Haarschopf am nächsten Tag verschwunden. Der Hofastronom hatte hierfür eine Erklärung: Die Götter seien über das Opfer so erfreut gewesen, dass sie die Haarpracht am Himmel verewigt hätten.Beschreibung
Geschichte
Seit dem 3 Jahrhundert v. Chr. wird das Sternbild mit der Königin Berenike in Verbindung gebracht.
Erst der Kartograph Gerhard Mercator nahm es im 16. Jahrhundert als eigenes Sternbild in seine Himmelskartenn auf.Mythologie
Stern | Namen | Größe |
---|---|---|
α Com | Diadem | 4,3m |
Objekt | Größen | Abstand |
---|---|---|
2 Com | 5,9m/7,4m | 3,7" |
17 Com | 5,3m/6,6m | 145" |
24 Com | 5,0m/6,6m | 20,3" |
32 Com | 6,3m/6,9m | 196" |
35 Com | 5,1m/7,2m | 1,1" |
Einige Mitglieder des Sternhaufens sind Doppelsterne, die bereits im Fernglas gut getrennt werden können, wie 17 und 32 Comae Berenices.
Messier (M) | NGC | sonstige | Größe | Typ | Name |
---|---|---|---|---|---|
53 | 5024 | 8m | Kugelsternhaufen | ||
64 | 4826 | 8m | Galaxie | ||
85 | 4382 | 9m | Galaxie | ||
88 | 4501 | 9m | Galaxie | ||
91 | 4548 | 10m | Galaxie | ||
98 | 4192 | 10 | Galaxie | ||
99 | 4254 | 10 | Galaxie | ||
100 | 4321 | 9,5 | Galaxie | ||
4494 | 10 | Galaxie | |||
4459 | 10 | Galaxie | |||
4565 | 10 | Galaxie | |||
4725 | 9,5 | Galaxie |
M 53 ist ein Kugelsternhaufen in etwa 60.000 Lichtjahren Entfernung.
Im Haar der Berenike liegen einige Galaxien, die bereits mit einem kleineren Teleskop aufgefunden werden können. Einige davon hat der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier in seinen Katalog nebliger Objekte (Messier-Katalog) aufgenommen.
M 64 ist eine Spiralgalaxie vom Typ Sb in einer Entfernung von 30 Millionen Lichtjahren. In einem größeren Teleskop sind im Zentrum Dunkelwolken erkennbar
NGC 4559, 4565 und 4725 sind Spiralgalaxien in 40 Millionen Lichtjahren Entfernung.
NGC 4494 ist eine elliptische Galaxie; sie ist ebenfalls etwa 40 Millionen Lichtjahre entfernt.
M 85, 88, 91, 98, 99 und 100 sind Spiralgalaxien, die zum riesigen Virgo-Galaxienhaufen in etwa 65 Millionen Lichtjahren Entfernung gehören.
Im östlichen Teil des Haars der Berenike befindet sich eine weitere Ansammlung von Galaxien, der Coma-Galaxienhaufen, in 400 Millionen Lichtjahren Entfernung. Diese Galaxien werden aber erst in großen Teleskopen oder auf langbelichteten Fotografien sichtbar.