Hötting
Hötting ist ein Stadtteil (Katastralgemeinde) von Innsbruck, nördlich des Inns. Bis zur Eingemeindung 1938 war Hötting einer der größten Gemeinden Österreichs. Zu Hötting gehören noch die Höttinger Au, Hötting West-Allerheiligen, St. Nikolaus, Mariahilf, Kranebitten und ein Teil der Hungerburg.Der Stadtteil hat neben Wilten die ältesten Besiedlungen aufzuweisen. Im Bereich der Höttinger Gasse sind Urnengräberfunde aus der jüngeren Bronzezeit nachgewiesen. Die Endung -ing weist auf eine spätere Namensgebung durch die Bajuwaren hin. 1128 scheint erstmals ein Rittergeschlecht namens "Hetiningen" auf.
Um 1165 errichteten die bayrischen Grafen von Andechs eine Marktsiedlung unterhalb von Hötting, damals als "Anbruggen" bezeichnet. Die dominierende Häuserzeile von Mariahilf und St. Nikolaus mit ihren gotischen Fassaden (teilweise umgestaltet) prägt heute noch das Stadtbild und ist ein beliebtes Fotomotiv.
Die alte Höttinger Kirche (urkundlich erstmals 1286 erwähnt) wurde im spätgotischen Stil erbaut und später barockisiert. Im Stil des damals beliebten Historismus wurden 1885 die Kirche von St. Nikolaus und 1911 die neue Höttinger Kirche errichtet. Die oberhalb von Hötting in einem Waldgebiet gelegene Wallfahrtskirche Höttinger Bild ist besonders bei Studenten beliebt.
Bei der Eingemeindung im Jahr 1938 hatte Hötting etwa 8000 Einwohner. Das Stadtgebiet erweiterte sich mit der Nordkette (und der Frau Hitt) wesentlich. Der alte Ortskern konnte seinen dörflichen Charakter bis heute bewahren. Besonders ab den 1960er Jahren wurden neue Wohngebiete westlich davon erschlossen.
Die Höttinger Au bezeichnet das Gebiet zwischen dem Hang der Nordkette und dem Inn. Erzherzog Ferdinand II ließ dort einen Tiergarten errichten, wo die höfische Gesellschaft ungestört ihrer Jagdleidenschaft nachging. 1947 übersiedelte der Flughafen Innsbruck von der Reichenau. Weitere Stadtteile, die wie die Höttinger Au in den letzten Jahrzehnten zu Wohngebieten ausgebaut wurden, sind Sadrach, Allerheiligen und die 1985-1990 errichtete Großsiedlung Peerhofsiedlung.
In Hötting-West befinden sich u.a. die Gebäude der Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck. Kranebitten ist ein dörflicher Stadtteil im äußersten Westen, mit einem Campingplatz.
Durch Hötting führt die Bundesstraße 171 nach Zirl und die Mittenwaldbahn mit den Bahnhöfen und Haltestellen Innsbruck-Hötting, Allerheiligenhöfe und Kranebitten.