Guttapercha
Guttapercha ist der eingetrocknete Milchsaft der im malaiischen Raum heimischen Palaquium-Bäume, steht chemisch dem Kautschuk nahe, ist aber im Gegensatz zu diesem nicht cis-, sondern trans-1,4-verknüpftes Polyisopren mit weit geringerem Molekulargewicht. Bei Zimmertemperatur ist er härter und nicht so elastisch. Bei ca. 50 °C wird er weich und knetbar.
Wegen seiner guten Isoliereigenschaften wurde er jahrzehntelang zur Umhüllung von elektrischen Kabeln verwendet. Der Golfball war in der Vergangenheit auch ein typisches Anwendungsbeispiel für dieses Material. In der Zahnmedizin wurde er als provisorisches Füllmaterial und zur Herstellung von Abdrücken, sowie zum Verfüllen der Wurzelkanäle bei Wurzelkanalbehandlungen verwendet. Sehr verbreitet waren Eimer aus Guttapercha in der chemischen Industrie, bevor die moderneren Materialien verfügbar waren. Insbesondere in Dynamitfabriken wurden Guttaperchaeimer zum Transport von kleineren Sprengölchargen verwendet und sind auf älteren Abbildungen häufig zu sehen.