Großer Tümmler
Großer Tümmler | ||||||||||||
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\Systematik | ||||||||||||
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Der Große Tümmler (Tursiops truncatus) ist eine in allen Ozeanen verbreitete Art der Delfine. Es ist diese Art, die in Delfinarien vorgeführt wird und durch die Serie "Flipper" bekannt wurde. Dadurch ist der Große Tümmler der bekannteste aller Delfine geworden. Obwohl in europäischen Gewässern eher der Gemeine Delfin vorkommt, prägt auch in Europa der Tümmler das Bild, das sich Menschen von einem Delfin machen.
Table of contents |
2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Menschen und Tümmler |
Der Große Tümmler besitzt eine graue Färbung und einen weißen Bauch. Er wird bis zu 2,80 m lang und 200 kg schwer. Charakteristisch ist die kurze Schnauze, die diesem Delfin wegen ihrer Form seinen englischen Namen Bottlenose Dolphin ("Flaschennasendelfin") verliehen hat.
In allen drei Ozeanen ist der Große Tümmler beheimatet. Außerdem lebt er im Mittelmeer und kommt als seltener Irrgast gelegentlich in die Nordsee. Häufiger als in gemäßigten ist er aber in tropischen Breiten. Er hält sich oft nahe der Küsten auf und gelangt dabei auch in flache Buchten und Lagunen.
Große Tümmler leben in engen sozialen Verbänden. Im Durchschnitt schwimmen sie täglich zwischen 60 und 100 km und tauchen bis zu 500 m tief. Eine Schule besteht aus zwei bis fünfzehn Individuen, der Schnitt liegt bei fünf Tieren im Atlantik, scheint im Pazifik und im Indischen Ozean aber höher zu sein. Auch haben auf dem offenen Meer lebende Tümmler größere Schulen als die küstennahen Tiere. Die Hierarchie einer Schule wird von einem alten Männchen angeführt. Neben diesem gibt es im Verband nur Weibchen und Jungtiere. Jugendliche Männchen bilden eigene Schulen, so genannte Junggesellenverbände. Die Mitglieder der Gruppe verständigen sich untereinander über Pfeiftöne; jedes Einzeltier hat dabei einen charakteristischen Erkennungston. Die "Sprache" der Tümmler ist seit Jahrzehnten ein Forschungsgegenstand. Idealisten glauben, dass man nach Entschlüsselung einer solchen Sprache mit den Delfinen kommunizieren könnte. Die vorwiegende wissenschaftliche Lehrmeinung ist allerdings, dass den Tümmlern eine begrenzte Auswahl von Signalen zur Verfügung steht, mit denen sie einander ihre Identität und ihr Befinden mitteilen.
Neben den Pfeiftönen können Tümmler hochfrequente Klicklaute von sich geben, die zur Echo-Ortung dienen. Die Laute werden in einem gebündelten Strahl nach vorne ausgesandt. Obwohl Tümmler zwei kleine Ohröffnungen haben, wird der meiste Schall über das Maul ins Innenohr weitergeleitet. Dort wird der Schall aufgefangen und verrät dem Tümmler, wenn er sich einer Beute nähert. Allerdings haben Tümmler auch gute Augen. Mit diesen Hilfsmitteln suchen sie nach kleinen Fischen, die ihre Hauptbeute darstellen. Nur gelegentlich fressen sie auch Tintenfische und Krebstiere.
Junge Tümmler kommen nach einer Tragzeit von einem Jahr auf die Welt und sind etwa 120 cm lang. Die Delfingeburt kann sich bis zu zwei Stunden hinziehen. Das Junge kommt mit der Schwanzflosse zuerst, damit es nicht gleich bei der Geburt ertrinkt. Danach schubst die Mutter es zu seinem ersten Atemzug an die Wasseroberfläche. Umgeben von anderen Mitgliedern der Gruppe wird die gebärende Mutter vor eventuellen Haiangriffen geschützt. Zwillinge gibt es selten, und falls doch, sind sie meist nicht lange am Leben, da die Muttermilch nicht ausreicht. Die Jungen bleiben ungefähr drei Jahre bei der Mutter, davon wird ein Jahr gesäugt.
Die Lebensdauer der Großen Tümmlers beträgt etwa 25 Jahre, obwohl in Gefangenschaft auch ein Greisenalter von 35 Jahren erreicht wurde.
Ob der Große Tümmler eine Art ist oder in Wahrheit in zwei oder drei Arten unterteilt werden muss, ist umstritten. Manche Zoologen benennen diese drei Arten:
Der Große Tümmler ist nicht bedroht, da er in seinem riesigen Verbreitungsgebiet sehr zahlreich und anpassungsfähig ist. In verschiedenen Teilen der Welt sind Tümmler wegen ihres Fleisches und ihres Trans gejagt worden. Heute findet so eine Jagd noch in Westafrika, Sri Lanka, Indonesien und Japan statt. Europäische Staaten sowie die USA haben die Jagd auf Tümmler bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt. Dafür verfangen sich Tümmler oft in Fischernetzen und ersticken; auf diese Weise sterben weit mehr Tümmler als durch aktive Bejagung.
Beim Experimentieren mit verschiedenen Delfinarten fand man bald heraus, dass der Große Tümmler am geeignetsten ist, um in Shows Kunststücke vorzuführen. Er ist gelehrig, aber auch relativ anspruchslos. Allerdings gibt es an der Haltung in Delfinarien in jüngerer Zeit immer mehr Kritik, da Große Tümmler kaum unter artgerechten Bedingungen gehalten werden können.
Auch in anderen Bereichen hat der Große Tümmler eine wachsende Bedeutung. In der Delfintherapie soll er bei der Förderung autistischer und behinderter Kinder behilflich sein. Sowohl die USA als auch Russland trainieren Große Tümmler für das Aufspüren von Seeminen sowie das Anbringen von Minen an feindlichen Schiffen.
Merkmale
Verbreitung
Lebensweise
Taxonomie
Während die meisten Zoologen in letzter Zeit diese höchstens für Unterarten einer einzigen Art hielten, hat Dale W. Rice in seinem Standardwerk Marine Mammals of the World. Systematics and Distribution (1998) in aduncus wieder eine eigenständige Art gesehen, dagegen aber gillii als Unterart von truncatus eingeordnet.Menschen und Tümmler