Große Zitterspinne
Die
Große Zitterspinne (
Pholcus phalangioides) ist eine von rund 350 Arten aus der
Familie der Zitterspinnen (Pholcidae).
Erscheinungsbild
Große Zitterspinne
Die Große Zitterspinne wird oft in Kellern und ruhigen Korridoren angetroffen, wo sie mit dem Bauch nach oben in ihrem Netz auf Beute lauert. Ihr Körper ist stabförmig, wird bis zu einem Zentimeter lang und ist grau-braun gemustert. Wegen ihrer bis zu fünf Zentimeter langen Beine, wird sie, wie auch andere Zitterspinnen, oft mit Weberknechten (Opiliones) verwechselt. Eine nahe Verwandte der Großen Zitterspinne, die Kleine Zitterspinne, trägt daher bezeichnenderweise den Namen Pholcus opilionoides (Weberknechtähnlich). Im Gegensatz zum ungegliederten Körper der Weberknechte ist der Körper der Zitterspinnen - wie bei allen Webspinnen - in Kopf und Hinterleib (Abdomen) untergliedert. Bei den Männchen sind die Taster durch die Geschlechtsorgane keulenförmig verdickt, während die Weibchen dünne Taster besitzen.
Ernährung
Große Zitterspinne in typischer Lauerhaltung mit der Bauchseite nach oben
Die Große Zitterspinne ernährt sich hauptsächlich von kleineren Tieren wie Fliegen, Mücken oder Kellerasseln, in seltenen Fällen auch von Artgenossen. Sie kann aber durch ihre spezielle Fangtechnik selbst die größere Hauswinkelspinne überwältigen. Ihr Netz ist ein unregelmäßig geformtes, lockeres Gespinst und besitzt keine klebrigen Fäden. Dafür enthält es so genannte Schraubfäden, wellige Fäden mit Fadenknäueln, die dem Netz besondere Elastizität verleihen und in denen sich das Beutetier verstrickt. Hat die Spinne durch die Erschütterungen im Netz Beute wahrgenommen, läuft sie darauf zu und fesselt sie mit weiteren, nicht-klebenden Spinnfäden, die mit den Hinterbeinen über die Beute geworfen werden. Für den Menschen ist sie völlig ungefährlich.
Fortpflanzung
Die Große Zitterspinne kann bis zu 3 Jahre alt werden. Das Weibchen produziert etwa 20 Eier, die in einen dünnen Kokon eingesponnen und einige Tage lang mit herumgetragen werden. Die Jungen bleiben nach dem Schlüpfen noch kurze Zeit im Kokon, bevor sie die Mutter verlassen und auf sich alleine gestellt sind.
Sonstiges
Der Name Zitterspinne leitet sich vom speziellen Verhalten dieser Spinnen ab. Fühlen sie sich bedroht, beginnen sie in ihrem Netz zu zittern. Dadurch verschwimmt ihr Körper vor dem Hintergrund und sie werden fast unsichtbar (vor den hellen, ungemusterten Wänden in Häusern funktioniert das natürlich nicht).
Die Große Zitterspinne hat sich vermutlich von Südeuropa aus nach Norden ausgebreitet und ist heute in fast jedem Gebäude zu finden.
Von der Arachnologischen Gesellschaft wurde die Große Zitterspinne zur "Spinne des Jahres 2003" gewählt.