Gram-Färbung
Die Gram-Färbung ist eine Methode zur Einfärbung der Zellwand von Bakterien, so dass diese unter dem Mikroskop differenziert erscheinen.Diese Färbung ist nach dem dänischen Arzt und Bakteriologen Hans Christian Gram benannt, der sie ca. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Verschiedene Bakterien reagieren auf diese Färbung unterschiedlich. Daraus folgt eine Einteilung in sog. Gram-positive Bakterien, die violett/blau erscheinen, und Gram-negative Bakterien, die rot gefärbt werden.
Dies ist ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung verschiedener Bakterien z.B. bei der Diagnostik von Infektionskrankheiten. "Gram-positive" und "Gram-negative" Bakterien reagieren unterschiedlich auf Antibiotika. Mit dieser schnellen diagnostischen Methode kann man in kurzer Zeit (ca. 5 Minuten) anhand eines Abstriches das "Gramverhalten" der Bakterien bestimmen. Damit hat man die Möglichkeit, sofort mit einer antibiotischen Therapie zu beginnen bevor das Ergebnis der oft mehrere Tage dauernden definitiven Keimbestimmung vorliegt.
Methodik der Gram-Färbung:
Das Prinzip basiert auf einem Alkohol-löslichen Lack (aus Gentianviolett und Jod) der mit der Mureinschicht der Zellwand der Bakterien interkalliert. Die gram-positiven Bakterien erscheinen blau/violett. Bei gram-negativen Bakterien, die nur wenige Anteile Murein in ihrer Zellwand haben, wird der Lack durch Ethanol ausgewaschen, da die Substanz nicht zurückgehalten wird. Danach folgt eine Gegenfärbung mit Diamantfuchsin oder Safranin, was die wieder farblosen gram-negativen Bakterien rot färbt.
Methoden zur Gram-Bestimmung:
Eine andere Methode ist der KOH-Test. Hier wird eine Bakterienkultur in einem Tropfen KOH-Lösung suspendiert. Bei Gram-positiven Bakterien führt die konzentriete Lauge zu keiner Reaktion. Zieht man nun eine Nadel durch die Lösung verhält sie sich wie eine normale Flüssigkeit. Die Zellwand von Gram-negativen Bakterien ist zu dünn um der Lauge Wiederstand zu leisten. Die Zellen brechen auf und die DNA wird freigesetzt. Wird die Nadel durch diese Lösung gezogen zeigt sich aufgrund der erhöhten Viskosität durch die freigesetzte DNA eine Fadenbildung.