GPR
In den Geowissenschaften, speziell in der Geophysikalischen Untersuchung der oberen Schichten der Erdkruste, begannen zu Anfang der siebziger Jahre die Eigenschaften der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen genutzt zu werden. Es etablierte sich das Georadar oder Bodenradar (RADAR - RAdio Detection And Ranging, EMR- ElektroMagnetisches Reflexionsverfahren, GPR- Ground Penetrating/ Probing Radar, RES-Radio Echo Sounding,...) als Teilgebiet der Geowissenschaften.Hierbei handelt es sich um ein elektromagnetisches Impulsverfahren, das kurze Impulse von wenigen Nanosekunden Länge von der Oberfläche in den Untergrund abstrahlt und nach Reflexion an einer Schichtgrenze oder Objekten sowie der Streuung an Einlagerungen wieder aufnimmt. Die Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen im Untergrund ist dabei vergleichbar mit der Ausbreitung elastischer Wellen (Reflexion, Streuung, Beugung, Transmission), wobei an die Stelle der visko-elastischen Eigenschaften der Medien deren elektrische Eigenschaften treten. Genauer betrachtet wird dabei die Laufzeit und die Amplitude der sich ausbreitenden elektromagnetischen Welle.
Für die Abstrahlung und den Empfang der kurzen Impulse werden breitbandige Dipolantennen benutzt. Die Arbeitsfrequenzen bei geologischen und ingenieurtechnischen Problemen liegen etwa im Bereich von 10 - 1000MHz. Durch die Benutzung hoher Arbeitsfrequenzen ist es damit möglich ein hohes räumliches Auflösungsvermögen zu erreichen. Jedoch nimmt mit der Erhöhung der Arbeitsfrequenzen auch die Dämpfung der Amplitude der elektromagnetischen Welle zu und damit die Eindringtiefe bzw. die Erkundungstiefe ab. Die Untersuchung von Objekten mit dem Georadar ist damit immer an einen Kompromiß zwischen Eindringtiefe und Auflösungsvermögen geknüpft.