Gottfried Semper
Gottfried Semper (* 29. November 1803 in Altona; † 15. Mai 1879 in Rom) war der bedeutendste deutsche Architekt in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
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Bauwerke:
Leben:
Semper wurde als Sohn eines wohlhabenden Wollfabrikanten geboren. Nach dem Abitur 1823 begann er in Göttingen das Studium der Mathematik.
1825 studierte er Architektur in München bei Friedrich von Gärtner.
1826 ging er nach Paris um für den Architekten Franz Christian Gau zu arbeiten. Zwischen 1830 und 1833 bereiste er Italien und Griechenland, um die Antike zu studieren.
Am 30. September 1834 erhielt Semper auf Betreiben Franz Christian Gaus einen Ruf als Professor an die Königlichen Akademie der bildenden Künste zu Dresden.
Er ging nach England und durch den Einfluss von Richard Wagner später nach Zürich. Die Eidgenossen planten, für die beginnende Industrierevolution ein gesamtschweizerisches Polytechnikum zu errichten. Die eingereichten Wettbewerbentwürfe, die Semper als Experte begutachten sollte, erklärte er alle für ungenügend und zeichnete das neue Hochschulgebäude schließlich selbst. Stolz platziert und von allen Seiten gut sichtbar auf einer Terrasse oberhalb der Zürcher Altstadt, wo kurz vorher noch Befestigungsmauern standen, kam die neue eidgenossische Bildungsanstalt als Zeichen einer neuen Epoche. Das Gebäude, das trotz vielen Umbauten noch heute an Semper erinnert, musste am Anfang nicht nur das neu entstandene Polytechnikum (heute Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, ETH), sondern auch die bereits existierende Zürcher Universität aufnehmen. Semper wurde Professor an diesem Polytechnikum und viel seiner Schüler sorgten später mit für seinen internationalen Ruhm, nicht ohne Eigennutz, denn die meisten Semperschüler aus Zürich sind selbst berühmte und erfolgreiche Architekten geworden.
Semper durfte in Wien und in Dresden bei Kaisern und Königen bauen und verfasste Bücher. Die Semperoper in Dresden und das Burgtheater in Wien gelten als seine stolzesten Bauten. Denn besonders der Theaterbau war für Semper eine wahre Berufung. Hierbei war seine Freundschaft zu Richard Wagner von großer Bedeutung. Für den Komponisten lieferte er den Entwurf eines imposanten Festspielhauses, dass in München an der Isar entstehen sollte, dessen Bau jedoch durch politische Intrigen verhindert wurde. Das in diesem Entwurf geplante amphitheatrische Auditorium, das aufgrund der nahezu gleich guten Sicht von allen Plätzen auf die Bühne auch als demokratischer Zuschauerraum bezeichnet wird und heute für viele Theater, Konzerthäuser und Kinosäle in aller Welt selbstverständlich ist, diente Richard Wagner als Vorlage für die Konzeption seines Festspielhauses in Bayreuth.