Gothic Metal
Gothic Metal ist ein Musikstil, welcher als Verbindung des Heavy Metal mit der Musik der Gothic-Szene gilt. Tatsächlich wird dieser Begriff jedoch für mehrere im Grunde verschiedene Musikstile benutzt. Wohl auch, um die Verkaufszahlen diverser Bands mit einem bekannten Schlagwort zu steigern.
Table of contents |
2 "dunkler" Power Metal 3 "dunkler" Power Metal mit mittelalterlichen Elementen 4 der "wahre" Gothic Metal |
Electro/Industrial Metal
Der Begriff Gothic Metal wird oft fälschlicherweise für Electro Metal oder Industrial Metal Bands gebraucht. Als Vorreiter dieses Stils gelten Crematory, welche auf ihren Alben (Death) Metal mit elektronischen Samples und Keyboards kombinierten, wovon man annahm, man hätte dies aus dem EBM der Gothic-Szene übernommen.
Gelegentlich wird auch die Musik von Bands wie Oomph oder Rammstein als Gothic Metal oder Gothic Rock bezeichnet, was selbige Künstler allerdings ablehnen. Sie sind eher dem verwandten Stil Neue Deutsche Härte zuzuordnen.
"dunkler" Power Metal
Anfang der Neunziger entwickelten Bands wie Nightwish, Theater of Tragedy oder Atrocity einen Musikstil, welcher Elemente des Power Metal (d.h. klassische Einflüsse, ausgebildeter Gesang) übernahm, diese jedoch, im Gegensatz zum Rest der Szene, einsetzte, um dunkle, melancholisch gestimmte Songs zu komponieren. Der Gesang wird hier häufig von Sängerinnen übernommen, wenngleich es auch männliche Vokalisten in diesem Genre gibt(z.B. der Sänger von Eisheilig).
Dieser "dunkle" Power Metal wird mangels besseren Namens oft einfach nur als Heavy Metal Metal bezeichnet, tatsächlich findet sich aber in der schwarzen Szene Interesse an dieser Musik. Gelegentlich fällt der Begriff Dark Metal welcher jedoch nicht weniger verschwommen ist.
"dunkler" Power Metal mit mittelalterlichen Elementen
Oben genannter Stil wurde in der Ende der 90er von einigen anderen Bands teilweise übernommen und verändert. Sie fügten einen verstärkten Anteil mittelalterlicher Musik hinzu und gestalten die Songs insgesamt etwas poppiger. Auch in ihrem Auftreten und ihren Texten wird häufig das Mittelalter thematisiert. In den Augen sehr vieler "Grufties" haben diese Bands, beispielsweise Within Temptation oder Xandria, allerdings keinen Bezug zur schwarzen Szene.
der "wahre" Gothic Metal
Von den Anhängern der schwarzen Szene wird eine musikalische Stilrichtung als "wahrer" Gothic Metal bezeichnet, welchen die Rockband Paradise Lost, beeinflußt von Fields of the Nephilim und Dead Can Dance, auf ihrem 1991 erschienenen zweiten Album "Gothic" verwendeten. Bereits auf ihrem dritten Longplayer "Shades Of God", der 1 Jahr später erschien, erinnerte lediglich noch der als Single ausgekoppelte Track "As I Die" an die kurze Gothic_(Musik)-Phase der fünf Briten.
Zeichneten sich die ersten beiden Stufen des Gothic durch Fortführung des Punk-Sounds (Siouxie & The Banshees;) und durch die Verwendung von Sounds aus dem Hard Rock-Bereich aus (Fields Of The Nephilim), so wurden dieses Mal umgekehrt Elemente des Gothic Rock von Bands aus dem Death- und Doom Metal-Bereich übernommen. Gothic Metal ist somit keine dritte Stufe des Gothic, sondern ein weiterer Heavy Metal-Stil, der anfangs durch Frische überzeugte und von der neuen Gothic-Generation mit offenen Armen empfangen wurde.
In den Augen der Gothics büßte er ab Mitte der 90er jedoch zunehmend an Qualität ein (u.a. durch selbsternannte Chanteusen bzw. amateurhaftem Umgang mit Keyboardsounds) und findet zu Beginn des neuen Jahrtausends mit Bands wie HIM, The Rasmus und Evanescence immer mehr Eingang in die Welt der Popmusik (Wobei diese Bands meist nur von anderen Gothic Metaller genannt werden).
Als ursprüngliche Vertreter gelten: Paradise Lost, My Dying Bride, Moonspell, Type O Negative, Tiamat, Anathema, The 3rd And The Mortal