Golo Mann
Golo Mann eigentlich Gottfried Angelo Mann (* 27. März 1909 in München; † 7. April 1994 in Leverkusen) war ein deutscher Historiker, Schriftsteller und Philosoph.Golo Mann war das dritte Kind des Schriftstellers Thomas Mann und dessen Frau Katja. Seine Eltern mochten ihn nicht, wie durch mehrere Tagebucheinträge belegbar ist. Erika Mann und Klaus Mann sind seine beiden älteren Geschwister. Golo Manns vollständiger und Geburtsname ist Angelus Gottfried Mann. Mann war homosexuell, sprach jedoch nie öffentlich darüber. Von 1927-1932 studierte Mann Philosophie und Geschichte in München, Berlin und Heidelberg. In Heidelberg promovierte Mann bei Karl Jaspers.
1933 emigrierte Mann in die Schweiz und anschließend nach Frankreich. Er trat eine Stelle als Lektor für deutsche Geschichte an der Ecole Normale Supèrieure in St. Cloud an und wurde später Dozent in Rennes. Von 1937-1940 war er Redakteur in Zürich.
1940 flüchtete Mann mit seinem Onkel Heinrich Mann nach Spanien und von dort aus in die USA. Dort wird Mann von 1942 an Professor für Geschichte an einigen Universitäten, an denen er bis 1958 lehrte. Im selben Jahr stellte er seine Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts fertig, ein Standardwerk.
1958 kehrte Mann nach Europa zurück. An der Universität Stuttgart referierte Mann über politische Geschichte. Seit 1961 arbeitete Mann an der zehnbändigen Propyläen-Weltgeschichte, die 1964 fertig gestellt wurde. 1965 wurde er mit dem Mannheimer Schillerpreis ausgezeichnet, 1968 mit dem Büchner-Preis. 1971 schrieb Mann sein bekanntestes Werk, die Wallenstein-Biographie. Sie bleibt unter Historikern umstritten, weil Mann sich mehrere schriftstellerische Freiheiten erlaubte; unter anderem beschreibt er die Träume Wallensteins in zwei Kapiteln. Gleichwohl gilt seine Biografie wegen ihrer bildlich-sprachlichen Leistung als Meisterwerk.
Obwohl generell konservativ eingestellt, ergriff Mann in den 1970er Jahren Partei für die Ostpolitik von Willy Brandt. Später jedoch unterstützte er tatkräftig Franz Josef Strauß, was seinem Ansehen unter deutschen Intellektuellen beträchtlich schadete. Seine wissenschaftliche Laufbahn, u.a. eine beabsichtigte Berufung als ordentlicher Professor, stieß auf den erbitterten und letztlich erfolgreichen Widerstand der von der linken Frankfurter Schule dominierten Geschichtswissenschaft.
1974 moderierte er die Fernsehsendung "Golo Mann im Gespräch mit...". 1994 starb Golo Mann in Leverkusen.
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