Goldene Zwanziger
Der Ausdruck Goldene Zwanziger (Jahre) bezeichnet für Deutschland den Zeitabschnitt zwischen 1924 und 1929.Nach der Einführung der Rentenmark und dem zum Teil gelungenen Versuch, die Reparationszahlungen erträglich zu machen, setzte eine Phase wirtschaftlicher Aufwärtsentwicklung und politischer Beruhigung ein. Die politischen Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich konnten durch die Verträge von Locarno erheblich gemildert werden. Der Beitritt Deutschlands in den Völkerbund 1926 trug ebenfalls zur politischen Beruhigung bei.
Im weiteren Sinne veranschaulicht der Begriff den wirtschaftlichen Aufschwung der weltweiten Konjunktur, er bezeichnet aber auch die Blütezeit der deutschen Kultur und Wissenschaft. Trotz dieser eigentlich guten Voraussetzung konnte die konjukturelle Lage politisch nicht genutzt werden, das Misstrauen zur Weimarer Republik blieb in weiten Teilen der Bevölkerung vorhanden.
Beendet wurden die "Goldenen Zwanziger" von der Weltwirtschaftskrise 1929, ausgehend von den USA.
Die gesellschaftsstrukturellen Widersprüche brachen wieder auf und führten im Zeichen politischer Radikalisierung zum Aufstieg des Nationalsozialismus.
Als annähernd paralleler Begriff existiert im angloamerikanischen Sprachraum der Ausdruck "Roaring Twenties", der jedoch zeitlich und von seinen politischen wie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen her anders gefasst ist.
Siehe auch: 1920er