Goldene Regel
Als Goldene Regel wird allgemein ein für eine gesellschaftliche Gruppe wichtiger Merkspruch oder ein markantes Motto bezeichnet, im engeren Sinne bezieht sich die Bezeichnung aber auf die in dem Sprichwort
- Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
Beispiele (chronologisch geordnet)
Zwischen den einzelnen Versionen sind leichte, aber relevante Unterschiede feststellbar. So sind die muslimische und Bahá'í-Variante wie auch die aus der Bergpredigt entnommene christliche positiv formuliert und fordern nicht nur das Nichttun dessen, was selbst nicht gewünscht wird, sondern auch das Tun dessen, was man selbst erstrebt. Damit werden diese Versionen von vielen als anspruchsvoller angesehen.
Gegen die goldene Regel wird kritisch eingewandt, dass sie selbst bei gutem Willen fehlleiten kann, da die subjektive Sicht des Handelnden zum alleinigen Maßstab gemacht wird. Das, was er selbst wünscht, muss nicht unbedingt auch für seinen Nächsten erwünscht sein, und das, was ihm unangenehm ist, muss nicht auch für seinen Nächsten ähnlich unangenehm sein. Sowohl die positiven als auch die negativen Formulierungen können daher nach Taten oder Unterlassungen rufen, die der "Begünstigte" möglicherweise nicht so haben möchte. Daher sind aus dieser Sicht für eine tugendhafte Lebensweise weitere ethische Prinzipien in Betracht zu ziehen. Nach christlicher Lehre ist dies z. B. die Nächstenliebe.
Kritik